Montag, 14. Februar 2011 9:29
Man sieht und liest es gerade überall: Die Schweizer Politik hat die Liebe zur Schweiz neu entdeckt. Der gemeine Politiker hat unser Land wieder ganz doll lieb.
Das will gezeigt werden. Und so glüht und sprüht jede Partei auf ihre Art und in ihren eigenen Worten.
Besonders aufgefallen ist dabei die FDP. In der Medienmitteilung vom 12. Februar 2011 springt einem die Liebe zum Land in sattem Rot geradezu schreiend ins Gesicht. Gleich zwei Mal. Und ganz schön raffiniert umschrieben:
«…FDP.Die Liberalen will sie weiter stärken – aus Liebe zur Schweiz. Stärken heisst auch…»
Warum so lieblos, liebe FDP? Müssen diese vier Worte in einer Bleiwüste aus 1243 Zeichen wirklich so sehr hervorgehoben werden? Weil die Liebe im Text drumherum nicht so recht zur Geltung kommen will? Oder ist diese so neu, dass sie in Rot wie jede neue Liebe einfach zweifach in die Welt hinausgeschrien werden muss? Oder verhält es sich hier schlicht um me-too mit Ähnlichkeit zum Dummlall-Indikator?
Den Autor lässt diese derart lieblos, dafür umso expliziter geäusserte Liebe etwas ratlos zurück. Und auch etwas ungläubig, was den Wahrheitsgehalt der in dieser Form geäusserten Liebeserklärung betrifft.