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Antifeministen – Opfer oder Frauenhasser

Sonntag, 31. Oktober 2010 15:49

In den letzten Tagen gab es ziemlichen Wirbel um die Antifemnisten. Und um die Frage, ob es sich bei den Mitgliedern der IG Antifeminismus um «Männer mit gebrochenen Herzen» oder doch um militante «Frauenhasser» handelt. Auch ich habe mich das gefragt.

Man will nur Probleme diskutieren

Auf der Startseite der Antifeministen steht nun zu dieser Frage nach dem Antifeminismus-Treffen erklärend: «…Endlich haben wir zum Ausdruck bringen können, was die IGAF anstrebt […] dass es sich bei unserer Organisation, wie auch den Mitgliedern nicht um „Frauenhasser“ oder sonstigen skurrilen Persönlichkeiten handelt, sondern um Leute, welche die bestehenden Probleme diskutieren und korrigieren wollen […] Wir hoffen sehr darauf, dass die Medien, welche an unserem Treffen nicht anwesnd waren, sich in Zukunft zuerst über uns erkundigen, bevor sie uns wieder in irgendweine Ecke drücken und irgendetwas zusammenschreiben, was frei erfunden ist.» (Hervorhebung durch mich)

Das, liebe Schweizer Antifeministen, habe ich gleich am ersten Tag der Berichterstattung getan. Aber die Zeit auf euerer Vereinshomepage hat mich alles andere als überzeugt. Und nach dem Treffen und der oben zitierten Verlautbarung frage ich mich ernsthaft, ob ihr und der Verfasser des zitierten Abschnittes die Vereinshomepage jemals selber durchgelesen habt. Deshalb an dieser Stelle einige viel sagende Ausschnitte.

«Zusammengeschrieben und frei erfunden»

Die folgenden Zitate stammen von euerer Homepage:

«Es gibt drei Arten von Frauen: die schönen, die intelligenten und die Mehrheit.»
Rainer Werner Fassbinder

«Die Emanzipation existiert nur, um hässliche Frauen in die Gesellschaft zu integrieren.»
Henry Charles Bukowski

«Womit verhüten Emanzen – mit dem Gesicht.»
Oskar Lafontaine

Sagt selbst, klingen so an einer sachlichen Diskussion interessierte Erwachsene, oder bestätigen diese herablassenden Sprüche eher, was sich die Öffentlichkeit unter Frauenfeindlichkeit und Antifeminismus vorstellt?

Natürlich kann man solche Zitate als humoristische Einlagen einstufen. Aber ihr dürft euch nicht wundern, wenn ihr als Mitglieder einer solche Zitate verbreitenden Vereinigung in eine bestimmte Ecke gestellt werdet. Vor allem, wenn man sich auch noch den Inhalt des offiziellen Forums anschaut.

Die folgenden Zitate entstammen allesamt einem einzigen Thread des von euch verlinkten Antifeministen-Forums in Deutschland. Diese sind ganz offensichtlich

Frauenfeindlich
«Die Frage ist nur, wie wir die Gynokratie bzw. das Matriarchat beseitigen können.»

Ausländerfeindlich
«Ein sehr ermutigendes Beispiel der Gegenwart ist Thilo Sarrazin.»

Staatsfeindlich
«In der Schweiz haben politisch hochgespuelte Schwatzbuder, Richter und neuerdings in die Verwaltungen quereinsteigende Politiker und in der Juxtiz unbrauchbare Juristen nur Faehigkeiten im Waehlereinseifen und Wahlbehoerdenblenden.»

Homophob
«Dasselbe muß jetzt noch erreicht werden inbezug auf das Frauenwahlrecht, zumindest aber inbezug auf die gynokratische und homosexuelle Machtkonzentration in unseren Regierungen.»

«Viele dieser neuzeitlichen Gynokratinnen sind homosexuell, wie z.B. unsere Justizministerinnen. Und diese Homosexualität ist Teil der feministischen Ideologie.»

Und mehr als nur religiös angehaucht
«Die Ketzer und inbesondere die Bigotten haben sich aber von den Gynokratinnen, vor allem mit der Zulassung von Frauen als Herrinnen statt Dienerinnen in Pfarrheuser, schon voll ueber den Tisch ziehen lassen.»

«Das Christentum kann nur gerettet werden, wenn die Papisten hart bleiben und der Gynokratisierung widerstehen. Ketzerei und Bigotterie sind gynokratisiert dem Untergang geweiht.»

Macht euch frei

Ihr seht, ich habe mir wie gewünscht ausschliesslich mit dem von euch zur Verfügung gestellten Material ein Bild gemacht. Und ich muss sagen, das öffentliche Bild wurde nicht gerade erschüttert. Im Gegenteil. Wenn auf euerer Site die verschiedensten Themen wie wild miteinander vermischt und die abstrusesten Theorien verbreitet werden, kann man euch mangels Sachlichkeit nicht ernst nehmen.

Ich habe wirklich viel Verständnis für euere berechtigten Anliegen, liebe geschiedene und verlassene Väter. Deshalb ein gut gemeinter Tipp: Macht euch nicht länger zu Verbündeten einer Vereinigung, die viele Themen, nur nicht das vorgegebene, vertritt.

Macht euch frei, damit euch auch Frau und der Rest der Gesellschaft als echte Gesprächspartner ernstnehmen kann.

Thema: Gesellschaft, Mensch, Politik, Schweiz | Kommentare (4) | Autor: