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SBB Self-check area

Sonntag, 30. September 2012 13:32

Und offenbar freie Kosten-Wahl. Andernfalls möchte man die Natürlich-Pro-100-Franken-Argumentation des Kontrolleurs hören.

S7 Rapperswil-Winterthur | Alle Rechte am Bild bei thinkpunk.ch

Thema: Fotos, Ohne Worte, Zürich | Kommentare (1) | Autor:

Zahlen zum Sitzpolstermuster in der Zürcher S-Bahn

Donnerstag, 3. Mai 2012 9:09

Kürzlich befassten wir uns mit der Frage, welches Muster die gelben Punkte auf den Stoffen der Zürcher S-Bahn-Sitzpolster bilden.

Die Antwort kennt und erklärt uns heute Anna-Maria Müller, Designerin bei Lantal Textiles – Transportation Fashion in Langenthal. Sie hat das Design in Zusammenarbeit mit dem SBB Designer entworfen:

Dessin QUADRUS S-Bahn Zürich

Die Unregelmässigkeit in diesem Muster ist gewünscht und wird allein durch die gelben Punkte erzielt. Die grosse Kunst des „Musterdesignens“, des Textildesigners, besteht nun darin die gelben Punkte so anzuordnen, dass sie nicht „bildern“, d.h. dass keine Regelmässigkeiten entstehen.

Die Anordnung in Zahlen (Knobler, ab hier nicht weiterlesen).

Das Muster ist in drei Farben gewoben, es wiederholt sich in der horizontalen Richtung nach 52cm (maschinentechnisch bedingt) und in der vertikalen Richtung nach 42,8cm. Der Farbanteil der Grundfarbe dunkelblau = 95%, der Farbanteil der Farbe türkis = 4,6% und der Farbanteil der Farbe gelb = 0,4%.

Da nun ein Wiederholungsrapport dieses Dessins breiter ist als der Sitzrücken, werden Sie den Breitenrapport nie finden können. In der Höhe wiederholt sich das Dessin nach 42,8cm. Somit sollte es möglich sein in der vertikalen Richtung eine Wiederholung zu sehen.

In welcher Ordnung die gelben Punkte jeweils innerhalb des 42,8 x 52 cm grossen Rasters zueinander stehen, sei an dieser Stelle nicht verraten. Mit den gerade erhaltenen Angaben sollte sich das Muster aber mit ein wenig Denkarbeit rekonstruieren lassen. Also auf ein Neues.

Thema: Bildungslücken, Fragen | Kommentare (0) | Autor:

Zeitvertreib in der Zürcher S-Bahn

Montag, 16. April 2012 13:44

Auch schon mal allein und ohne Buch in der Zürcher S-Bahn gesessen? Und dann die Anordnung der gelben Punkte der gegenüberliegenden Rückenlehne erforscht und sich gefragt:

Welches System steckt dahinter?

Die Lösung

Trotz ausführlichem Studium keine Ahnung. Von einem zum anderen Punkt 3 runter, 3 rechts (oder 3 hoch und 3 links) gibt es mehrere. Auch von 3/1 in allen Himmelsrichtungen. Oder von 7/1. Oder 4/4. Aber das grosse Ganze, die Beziehung der verschiedenen Kombinationen zueinander entzieht sich dem Beobachter – trotz starrem Blick nach jeweils 20 Minuten – bis heute.

Ideen? (Hier die Antwort.)

Thema: Fragen | Kommentare (0) | Autor:

Herr Gentinetta und die Mobilitätskosten-Halbwahrheit

Freitag, 22. Juli 2011 7:59

Mobilität ist super. Aber im Fall des Individualverkehrs zu teuer. Findet der Vorsitzende der Geschäftsleitung von economiesuisse, Herr Dr. Pascal Gentinetta. Denn die Mobilitätskosten scheinen ihm einseitig und ungerecht verteilt.

Das Verursacherprinzip

Am 7.7.2011 meldet sich Herr Gentinetta deshalb unter der Schlagzeile «Bahnausbau: Der Nutzer muss zahlen» in einem leider nicht kommentierbaren Kommentar (Deshalb die Antwort an dieser Stelle) zu Wort. Der Bahnausbau dürfe nicht «über neue Steuern und über die Quersubventionierung durch den Strassenverkehr» finanziert werden. Denn:

«Die Finanzierungslösung ist der Bahnnutzer. Die überfüllten Züge beweisen täglich, dass eine echte Nachfrage besteht. Vor allem aber zeigen sie auf, dass die aktuellen Tarife auf vielen dicht befahrenen Strecken viel zu niedrig sind. Heute entfernen sich die Abonnementspreise im Personenverkehr immer weiter von den tatsächlichen Kosten. Diese ökonomisch unsinnige versteckte Subventionspolitik über den Preis setzt auch raumplanerisch falsche Anreize und darf nicht weiterverfolgt werden. Es ist stattdessen das Verursacherprinzip wieder deutlich zu stärken: Wer die Bahn benutzt, soll mehr als bisher dafür bezahlen. Insbesondere, wer zu Stosszeiten häufiger fährt, muss entsprechend stärker zur Kasse gebeten werden. Was im Flugverkehr schon lange gang und gäbe ist, könnte auch für den Bahnverkehr zum Erfolgsmodell werden.» (Hervorhebung durch mich)

Die Forderung, das Verursacherprinzip zu stärken, ist durchaus vertretbar. Aber nur, wenn man sämtliche anfallenden Kosten mit einbezieht. Dazu gleich mehr.

Die Kostenwahrheit

Will man einen fairen Vergleich der Verkehrskosten von Bahn- und Strassenverkehr anstellen, kommt man um einen wichtigen Faktor nicht herum: die Externen Kosten.

«Unter externen Verkehrskosten versteht man» laut dem Bundesamt für Raumentwicklung ARE «diejenigen Kosten, welche durch die Mobilitätsteilnehmenden verursacht, jedoch nicht von ihnen selber getragen werden. Die wichtigsten Bereiche sind Unfälle, Lärm, Gesundheit, Klima sowie Natur und Landschaft.»

Vergessen wir also für einen Moment den Vergleich zwischen Billettpreisen und Benzinkosten und schauen uns die Externen Kosten in der Schweiz anhand der Zahlen des Jahres 2005 an.

Gerundete Zahlen. Entnommen bfs.admin. Quelle: „Externe Kosten des Verkehrs in der Schweiz, Aufdatierung für das Jahr 2005 mit Bandbreiten“, Bundesamt für Raumentwicklung (ARE). Stand: Dezember 2009.

Noch einmal gut lesbar die Externen Kosten für das Jahr 2005

  • Schienenverkehr 455 Millionen Franken
  • Strassenverkehr 8 Milliarden (!) Franken

Die Realität

95 Prozent der Externen Kosten werden also durch den  Strassenverkehr verursacht. Nur 5 Prozent entfallen auf den Schienenverkehr. Ähnlich verhält es sich in den Jahren 2006 und 2007, wie man dem PDF Externe Kosten 2006 – 2007 des Bundesamtes für Raumentwicklung ARE entnehmen kann. Kosten, die wir alle bezahlen. Auch diejenigen, die aus Überzeugung auf Fortbewegungsmittel verzichten, die nur 1/100 der Primärenergie in Bewegung umsetzen*, während der überwiegende Teil ungenutzt für immer verpufft.

Natürlich kann man diese Zahlen – wie alle anderen Zahlen auch – auf verschiedenste Art interpretieren und gewichten. Aber gänzlich verschweigen und ignorieren sollte man sie nicht.

Die Forderung

Kommen wir nun also auf das Argument Verursacherprinzip zurück und fordern von den Verursachern (wie von economiesuisse angeregt) die Übernahme der tatsächlichen Kosten. Nein? Zugegeben, auch wenn die Deckung sämtlicher Kosten durch die Verkehrsteilnehmenden wünschenswert ist, so wäre es im Moment doch etwas viel verlangt.

Aber mit diesen eindeutigen Zahlen vor Augen können wir vielleicht wenigstens damit aufhören, möglichst alle Kosten vom Autofahrer fernhalten zu wollen.

Was meinen Sie, Herr Gentinetta?

* Marcel Hänggi rechnet in seinem Buch vor (Stark von mir gekürzt): Unter Alltagsbedingung setzt ein Verbrennungsmotor nur 20 Prozent der im Kraftstoff enthaltenen Primärenergie in Bewegung um. Bei einem Auto von 1,5 Tonnen mit einem 75 Kilogramm schweren Fahrer am Steuer dienen 19/20 der Bewegungsenergie dazu, das Fahrzeug zu bewegen. Nur 1/20 – also 1 Prozent der Primärenergie – dient der Fortbewegung des Fahrers.

Buchtipp zum Thema Energieverbrauch und die Auswirkungen auf Gesellschaft, Politik und Wirtschaft:

«Ausgepowert – Das Ende des Ölzeitalters als Chance»
Marcel Hänggi
ISBN: 978-3-85869-446-1


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Thema: Buchtipps, Gesellschaft, Politik, Schweiz, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Überall Emoticons

Dienstag, 27. Juli 2010 20:03

Als der Student Scott E. Fahlman am 19. September 1982 aus einer Kombination dreier ASCII-Zeichen den weltweit ersten Smiley in seine Tastatur tippte, hätte er sich wohl nicht träumen lassen, wie viele verschiedene abgewandelte Emoticons dereinst die Welt bevölkern werden.

Heute sind diese freundlichen Gesichter fester Bestandteil der elektronischen Kommunikation. Kein Wunder, lässt sich doch dadurch in einer kühlen, technischen Welt ohne Blickkontakt praktisch jeder Gemütszustand mit einer simplen Zeichenkombination darstellen.

Doch Emoticons sind nicht ausschliesslich in elektronischen Mitteilungen zu finden. Wer mit offenen Augen durch den Alltag schreitet, findet sie – wie die «Dinge mit Gesicht» – auch an unvermuteten Stellen.

Dieses Piktogramm entdeckte ich zum Beispiel auf einem alten Doppelstockwagen der Zürcher S-Bahn im Bereich der technischen Angaben. Keine Ahnung, was es bedeutet. Gefällt mir aber. Vielleicht, weil es mich irgendwie an ]:-) erinnert. Oder an einen Teddybären. Oder an einen Ausserirdischen.

Nachtrag vom 31. Juli 2010. Dieses kleine, offenbar nicht mehr ganz fitte, Kerlchen entdeckte ich heute zufällig ebenfalls auf einem älteren Doppelstockwagen der Zürcher S-Bahn. Ganz in der Nähe des Teufelchens. Die beiden scheinen irgendwie zusammen zu gehören. Auf InterRegio-Zügen gibt es die beiden Zeichen gemeinsam in einem Piktogramm vereint zu sehen.

Falls Sie als erfahrener Bähnler wissen, was diese beiden Zeichen bedeuten, nur immer raus damit.

Thema: Digital, Kunst | Kommentare (0) | Autor: