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Ein Mann – Ein Maschinenpark

Dienstag, 16. November 2010 20:15

Das waren noch Zeiten, als für die heimische Herstellung brauchbarer synthetischer Klänge noch mehrere 19-Zoll Kisten vollgestopft mit Elektronik vonnöten waren. Und sich elektrobegeisterte Musiker die Nächte mit technischen Begriffen statt mit fremdgesteuerten wummernden Bässen um die Ohren schlugen.

73 Parameter für einen Ton

Das Interesse galt Begriffen wie DCO (Digitally Controlled Oscillators), Fusslagen-Parameter 32’, 16’, 8’, 4’, Kurvenformen Triangle (Dreieck), Sawtooth (Sägezahn) und Pulse (Rechteck), Pulsweite, Einfluss der Anschlagdynamik auf die Pulsweite, Noise (Rauschen), Detune (Verstimmen der beiden DCOs für Chorus-, Rotier- und Phasingeffekte).

Doch damit nicht genug. Auch der VCF (Voltage Controlled Filter) mit Attack, Decay, Sustain, Release, Cut (Cut Off Frequency), Resonance, Envelope (Hüllkurve), sowie der VCA (Voltage Controlled Amplifier) mit Attack, Decay, Sustain, Release, Amount, Programmable Volume wollten beachtet sein.

Nicht zu vergessen, die Feinjustierung der LFOs (Low Frequency Oscillators) mit Delay, Rate, Depth, Wheel Amount. Doubles und Splits, um die Tastatur zu unterteilen, MIDI-Steuerparameter, um den Synthe richtig anzusteuern und zu guter Letzt, aber auch wichtig: Das Kassetten-Interface, um die erarbeiteten Sounds zu speichern.

Und das Ganze nur, um einen einzigen perfekten Ton zu kreieren.

Von sphärischen Klängen bis zu BummTschBummTsch

Auch der Autor hat sich zu jener Zeit, als man Techno noch mit 5K schrieb, Nacht um Nacht durch interagierende Parameter getestet. Immer vor seinem kleinen Maschinenpark mit blinkenden Lämpchen auf der Suche nach dem perfekten Sound.

Das Equipment damals

  • Synthes: Crumar Bit01 und Kawai K1
  • Sampler: Ensoniq Mirage
  • Drum: Sequential Tom
  • Effekt: Yamaha SPX90
  • Masterkeyboard: Crumar Bit
  • Compi: Atari 1040ST
  • Sequenzersoft: Steinberg twentyfour

Was dabei heraus kam, kann man sich jetzt nach all den Jahren im Internet anhören. Und gratis herunterladen, wer mag. Der Autor/Musiker hat die Arbeit unzähliger Monate im stillen – naja – Kämmerchen auf die Musikerplattform restorm.com hochgeladen. Eine Seite übrigens, die jedem Musikliebhaber auf der Suche nach unbekannten und unverbrauchten Bands unabhängig vom individuellen Musikgeschmack nur wärmstens empfohlen werden kann.

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Thema: Digital, Kunst | Kommentare (0) | Autor: