Fashion Victims
Mittwoch, 11. August 2010 20:02
Wohin man auch schaut, aus praktisch jedem Schaufenster schreien gerade wieder bunte, laute, und fröhliche Schilder um die Wette.
«SALE»
Als rudimetär frankophoner finde ich diesen Hinweis erfrischend ehrlich. Kann man doch das lohnende Textilgeschäft auf den Schultern asiatischer Arbeiterinnen durchaus als «schmutzig» bezeichnen – nicht nur während Ausverkaufszeiten.
Doch so einfach ist schmutzige Wäsche natürlich nicht zu erkennen. Weder das säuberlich eingenähte Etikett/Label, noch die hilfsbereite Verkäuferin wissen dem Interessierten etwas über das Elend der Textilarbeiterinnen zu berichten. Ist aber auch nicht mehr nötig.
Dank der aktuellen Kampagne der Erklärung von Bern (EvB) und der Clean Clothes Campaign (CCC) unter dem Dach der Asia Floor Wage Campaign (AFW) kann man jetzt sofort herausfinden, welche Mode unter fairen Bedingungen hergestellt wurde. Und falls vor Ort nichts derartiges dabei ist, erfährt man mit einem Fingertipp, wo sich in unmittelbarer Nähe ein Geschäft mit weisser Weste befindet.
Einfach die kostenlose iPhone-App im iTunes Store herunterladen und den Weg zu besseren Arbeitsbedingungen und existenzsichernden Löhnen für die echten Fashion Victims gehen.
Wem das zu passiv ist, der kann sich noch einige Wochen lang mit einer Protestnote direkt an fehlbare Firmen für die Rechte der ausgebeuteten Arbeiterinnen engagieren. Einfach auf die Kampagnensite surfen und bis zum 9. Oktober 2010 bei Firmen, die sich nicht an die Bezahlung des Existenzminimums gebunden fühlen, namentlich vorstellig werden.
Auf dass das Shoppen doppelt Spass macht.
Thema: Gesellschaft, International, Schweiz, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor: thinkpunk