Streckmittelgrafik
Donnerstag, 25. März 2010 6:22
Man kann Stephan Klapproth vorwerfen, seine Anmoderationen seien länger als die Beiträge. Oder die Sprüche nicht mehr ganz so frisch. Doch was mich seit einiger Zeit an seinem Baby 10vor10 weit mehr stört, sind die begleitenden Animationen. Weil sich mir die Notwendigkeit oft nicht erschliesst.
Klar: «Wenn du einen Fernsehbeitrag für alle Alterskategorien machst», sagte auch mal ein Coach mit TV-Erfahrung «stell dir den Zuschauer als Viertklässler vor.» Aber gilt das auch für zehn Uhr abends? Man sollte annehmen, dass der Zuschauer um diese Zeit schon etwas reifer ist und über ein gewisses Mass an Vorstellungsvermögen verfügt.
Ich kann mir darum lebhaft vorstellen, wie der Journi zum Grafiker schlurft: «Ey, Beitrag ist ein bisschen kurz geraten. Mach mal ne geile Animation, damit es keiner merkt.» Oder ähnlich. Und so folgt dann am Abend zu ziemlich bester Sendezeit satte 27 Sekunden lang (siehe Beitrag ab 02:25 Minuten) eine Animation, die einiges illustriert, was sonst offenbar nur schwer vorstellbar wäre.
Zugegeben, die Animation ist in ihrer Schlichtheit nicht schlecht. Und Respekt für den Grafiker, der die Chance nutzte und sich einen Nachmittag lang austobte. Aber muss das wirklich sein? Ich zahle gerne – zumindest ohne zu murren – meine Fernsehgebühren. Dafür erwarte ich aber, dass die kostbare Sendezeit wenigstens in den wenigen Sendungen die man sich noch anschauen kann, sinnvoll genutzt wird.
Thema: Digital, Schweiz | Kommentare (0) | Autor: thinkpunk