Beitrags-Archiv für die Kategory 'Wirtschaft'

Lieblingszitat des Tages – Umweltschutz

Dienstag, 30. August 2011 8:35

«Dank der Wirtschaft ist die Schweiz auf gutem Wege, die klimapolitischen Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll einzuhalten.»

«Facts der Wirtschaft» von Economiesuisse.

Thema: Politik, Wirtschaft, Zitate | Kommentare (0) | Autor:

Umweltschützer-Image als Schutz gegen Klimaschutzgesetze

Mittwoch, 24. August 2011 11:43

Die Schweizer Wirtschaft ist eine begeisterte Umweltschützerin. Selbstlos. Aufopfernd. Altruistisch.

Diesen Eindruck könnte man erhalten, wenn man sich den hauseigenen Beitrag «Top Leistungsausweis der Wirtschaft bei Klimaschutz und Stromsparen» des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse zu Gemüte führt. Beinahe möchte man diesen vorbildlichen Männern mit einem «Bravo, gut gemacht, Jungs» wohlwollend auf die breiten Schultern klopfen. «Euch muss wirklich keiner erklären, warum die Verringerung des CO2-Ausstosses auch in der Schweiz wichtig ist.»

Dieses Bild einer verantwortungsvollen Vorzeigewirtschaft ist natürlich bewusst rosig gezeichnet. Man zeigt, dass man – ganz gewissenhaftes Mitglied unserer Gesellschaft – keine Gesetze braucht, um sich für den Schutz unserer Erde einzusetzen.

Wie freiwillig diese wortreich inszenierte «Freiwillige Zielvereinbarung» zum Wohle unserer Umwelt tatsächlich ist, lässt sich auf der Seite der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) nachlesen. Diese von Economiesuisse hoch gelobte Organisation wendet sich auf ihrer Hompage direkt an Firmen. Und lockt dort mit etwas weniger selbstlosen – dafür ehrlicheren – Klimaschutz-Vorteilen.

Unter «Vorteile auf einen Blick» steht da zum Beispiel

  • Befreiung von der CO2-Abgabe
  • Senken der Energiekosten
  • Befreiung von kantonalen Vorschriften
  • Günstiger Strom beziehen
  • Einnahmen aus dem Verkauf zusätzlicher CO2-Reduktionen

Nicht zu vergessen

  • Image-Vorteile bei Kunden und in der Öffentlichkeit

Und diese lassen sich – womit wir wieder beim anfänglich erwähnten guten Eindruck sind – auch wunderbar für den Kampf gegen neue Gesetze einsetzen.

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Thema: Gesellschaft, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Das kleine Einmaleins für grosse Krisen

Montag, 22. August 2011 10:29

Für den einfachen Bürger ist es nicht immer einfach, die komplexe Welt der Wirtschaft zu durchschauen. Vor allem in Krisenzeiten. Oder verstehen Sie die aktuellen, mannigfaltigen Lösungsvorschläge gegen die Eurokrise und Frankenstärke? Samt der Berechnungsgrundlage für die geforderten milliardenschweren Ausgaben oder Investitionen?

Natürlich könnten auch wir Laien sämtliche Möglichkeiten bis zum bitteren Ende durchrechnen. Doch selbst mit einem besseren Online-Rechner hätte sich die Krise wohl schon vor unserem ersten Zwischenresultat in Wohlgefallen aufgelöst.

Wir müssen schneller rechnen lernen – und einfacher –, wollen wir bei der nächsten Krise selbst brauchbare Vorschläge wie die unserer Politiker, Ökonomen und Wirtschaftsführer erarbeiten.

Eine Möglichkeit dazu bietet der Milchmädchenrechner aus dem Antipreneur-Shop.

Noch nie war es so einfach, dermassen elegant mit endlos ungefähren Zahlenreihen zu jonglieren. Und bei Euro-Franken-Parität muss das auf Euro / Dollar / Yen ausgelegte Gerät nicht einmal auf Franken umgerüstet werden. Was dann allerdings die Forderung, den Franken zu schwächen, schwächen würde.

Aber dafür kann man dann mit dem neuen Rechner neue einleuchtende Ideen erarbeiten.

Thema: International, Werbung, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Reparieren statt wegwerfen (Elektronik)

Mittwoch, 17. August 2011 17:53

Der Egal-Wo-Kundendienst-Standardsatz: «Das lohnt sich nicht. Die Reparatur wäre teurer als ein neues Gerät. Kaufen Sie doch lieber gleich das neue Modell.» nervt noch immer. (Hat sich bisher niemand auf den Aufruf an Programmierer gemeldet.)

Die «Stelle» ist also noch zu haben.

Bis sich daran etwas geändert hat wollen wir uns aber nicht einfach unserem Kundendienst-Bittsteller-Schicksal ergeben. Drum sei an dieser Stelle zumindest für Freunde der Elektronik auf einen kleinen Reparaturbetrieb in Zürich 4 hingewiesen. Keine Ahnung, wie gut die Jungs sind. Aber der Text auf deren HP klingt schonmal nett:

«Wir machen alte und altgediente Verstärker wieder ganz, restaurieren und modifizieren liebevoll antike Synthesizer, supporten und flicken Notebooks von Apple bis Zenith und wenn’s gewünscht ist, kümmern wir uns um Ihren 70er Jahre Radiowecker. Grundsätzlich haben wir wenig Hemmungen, uns mit kaputten Geräteexistenzen abzugeben; allerdings muss die Bereitschaft des Kunden da sein, für die Reparatur einen angemessenen Betrag zu zahlen. So kann es sein, dass ein Neugerät eigentlich billiger ist (da wir nicht mit pakistanischer Kinderarbeit konkurrieren können); dafür haben Sie etwas in die Umwelt investiert (und haben z.B. Ihren Lieblingstuner wieder, der so gut zum HiFi-Turm gepasst hat). Und das Beste: wenn wir’s nicht reparieren können, bezahlen Sie auch nix (ausser nach Absprache für teure Ersatzteile).»

Klingt doch nach einem fairen Angebot. Also nix wie hin mit der alten Was-Auch-Immer-Elektronik.

Und nein, die Jungs wissen nichts von der Ehre, hier verewigt zu sein. Der Autor verdient mit diesem Hinweis nichts.
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Thema: Gesellschaft, Ideen, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Ein Gedanke für Spekulanten aller Couleur

Mittwoch, 17. August 2011 15:05

«Die Kunst nutzbringenden Handelns liegt nicht in der richtigen Vorhersage der Entwicklung von bis zur unkenntlicheit abstrahierter Kurskurven, sondern darin, die dahinter liegende Realität zu erkennen und dem schnellen Profit auf Kosten unbeteiligter Dritter zu widerstehen.»

Patrick

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Thema: Gesellschaft, Wirtschaft, Zitate | Kommentare (0) | Autor:

Neuer, teurer, höher

Dienstag, 9. August 2011 10:03

Prime Tower und Freitag Turm in Zürich | Alle Rechte am Bild bei thinkpunk.ch

Thema: Fotos, Ohne Worte, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Frage des Tages – Zukunftsvisionen

Samstag, 6. August 2011 15:27

Sollte man Denkschulen, die Glaubenssätze verbreiten, die Zukunft anvertrauen?

Thema: Fragen, Gesellschaft, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Weisheiten – Über imaginäre Werte

Freitag, 5. August 2011 9:59

«Das Einzige, was die freie Marktwirtschaft zu fürchten hat, ist die Furcht selbst.»

Patrick, frei nach Franklin D. Roosevelt.

Thema: Weisheiten, Wirtschaft | Kommentare (1) | Autor:

Herr Gentinetta und die Mobilitätskosten-Halbwahrheit

Freitag, 22. Juli 2011 7:59

Mobilität ist super. Aber im Fall des Individualverkehrs zu teuer. Findet der Vorsitzende der Geschäftsleitung von economiesuisse, Herr Dr. Pascal Gentinetta. Denn die Mobilitätskosten scheinen ihm einseitig und ungerecht verteilt.

Das Verursacherprinzip

Am 7.7.2011 meldet sich Herr Gentinetta deshalb unter der Schlagzeile «Bahnausbau: Der Nutzer muss zahlen» in einem leider nicht kommentierbaren Kommentar (Deshalb die Antwort an dieser Stelle) zu Wort. Der Bahnausbau dürfe nicht «über neue Steuern und über die Quersubventionierung durch den Strassenverkehr» finanziert werden. Denn:

«Die Finanzierungslösung ist der Bahnnutzer. Die überfüllten Züge beweisen täglich, dass eine echte Nachfrage besteht. Vor allem aber zeigen sie auf, dass die aktuellen Tarife auf vielen dicht befahrenen Strecken viel zu niedrig sind. Heute entfernen sich die Abonnementspreise im Personenverkehr immer weiter von den tatsächlichen Kosten. Diese ökonomisch unsinnige versteckte Subventionspolitik über den Preis setzt auch raumplanerisch falsche Anreize und darf nicht weiterverfolgt werden. Es ist stattdessen das Verursacherprinzip wieder deutlich zu stärken: Wer die Bahn benutzt, soll mehr als bisher dafür bezahlen. Insbesondere, wer zu Stosszeiten häufiger fährt, muss entsprechend stärker zur Kasse gebeten werden. Was im Flugverkehr schon lange gang und gäbe ist, könnte auch für den Bahnverkehr zum Erfolgsmodell werden.» (Hervorhebung durch mich)

Die Forderung, das Verursacherprinzip zu stärken, ist durchaus vertretbar. Aber nur, wenn man sämtliche anfallenden Kosten mit einbezieht. Dazu gleich mehr.

Die Kostenwahrheit

Will man einen fairen Vergleich der Verkehrskosten von Bahn- und Strassenverkehr anstellen, kommt man um einen wichtigen Faktor nicht herum: die Externen Kosten.

«Unter externen Verkehrskosten versteht man» laut dem Bundesamt für Raumentwicklung ARE «diejenigen Kosten, welche durch die Mobilitätsteilnehmenden verursacht, jedoch nicht von ihnen selber getragen werden. Die wichtigsten Bereiche sind Unfälle, Lärm, Gesundheit, Klima sowie Natur und Landschaft.»

Vergessen wir also für einen Moment den Vergleich zwischen Billettpreisen und Benzinkosten und schauen uns die Externen Kosten in der Schweiz anhand der Zahlen des Jahres 2005 an.

Gerundete Zahlen. Entnommen bfs.admin. Quelle: „Externe Kosten des Verkehrs in der Schweiz, Aufdatierung für das Jahr 2005 mit Bandbreiten“, Bundesamt für Raumentwicklung (ARE). Stand: Dezember 2009.

Noch einmal gut lesbar die Externen Kosten für das Jahr 2005

  • Schienenverkehr 455 Millionen Franken
  • Strassenverkehr 8 Milliarden (!) Franken

Die Realität

95 Prozent der Externen Kosten werden also durch den  Strassenverkehr verursacht. Nur 5 Prozent entfallen auf den Schienenverkehr. Ähnlich verhält es sich in den Jahren 2006 und 2007, wie man dem PDF Externe Kosten 2006 – 2007 des Bundesamtes für Raumentwicklung ARE entnehmen kann. Kosten, die wir alle bezahlen. Auch diejenigen, die aus Überzeugung auf Fortbewegungsmittel verzichten, die nur 1/100 der Primärenergie in Bewegung umsetzen*, während der überwiegende Teil ungenutzt für immer verpufft.

Natürlich kann man diese Zahlen – wie alle anderen Zahlen auch – auf verschiedenste Art interpretieren und gewichten. Aber gänzlich verschweigen und ignorieren sollte man sie nicht.

Die Forderung

Kommen wir nun also auf das Argument Verursacherprinzip zurück und fordern von den Verursachern (wie von economiesuisse angeregt) die Übernahme der tatsächlichen Kosten. Nein? Zugegeben, auch wenn die Deckung sämtlicher Kosten durch die Verkehrsteilnehmenden wünschenswert ist, so wäre es im Moment doch etwas viel verlangt.

Aber mit diesen eindeutigen Zahlen vor Augen können wir vielleicht wenigstens damit aufhören, möglichst alle Kosten vom Autofahrer fernhalten zu wollen.

Was meinen Sie, Herr Gentinetta?

* Marcel Hänggi rechnet in seinem Buch vor (Stark von mir gekürzt): Unter Alltagsbedingung setzt ein Verbrennungsmotor nur 20 Prozent der im Kraftstoff enthaltenen Primärenergie in Bewegung um. Bei einem Auto von 1,5 Tonnen mit einem 75 Kilogramm schweren Fahrer am Steuer dienen 19/20 der Bewegungsenergie dazu, das Fahrzeug zu bewegen. Nur 1/20 – also 1 Prozent der Primärenergie – dient der Fortbewegung des Fahrers.

Buchtipp zum Thema Energieverbrauch und die Auswirkungen auf Gesellschaft, Politik und Wirtschaft:

«Ausgepowert – Das Ende des Ölzeitalters als Chance»
Marcel Hänggi
ISBN: 978-3-85869-446-1


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Thema: Buchtipps, Gesellschaft, Politik, Schweiz, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Arbeitstag an NGO zu verschenken

Montag, 18. Juli 2011 10:05

Ein Blick in den Kalender zeigt: Am Freitag, 29. Juli 2011 hat der Blogautor noch keine festen Verpflichtungen. Was also tun mit dem freien Tag? Genau. Sinnvoll nutzen. Zum Beispiel mit dem Einsatz für ein gemeinnützigen Projekt.

Vielleicht für Ihr gemeinnütziges Projekt.

Melden Sie sich bei Bedarf und Interesse ganz einfach via Kontaktformular mit einem kurzen Beschrieb Ihres Projektes. Egal, ob im Bereich NGO, Kunst, oder Kultur. Und mit etwas Glück stehen Ihnen am 29. Juli 2011 für einen Tag diverse Talente frei zur Verfügung.

Einzige Einschränkung: Gemeinnützigkeit. Und vielleicht nicht zu weit von Zurich entfernt.

Nicht berücksichtigte Projekte können bei Interesse an anderer Stelle in diesem Blog zusammengefasst erwähnt werden.

Dann also mal ran an die Tasten.

Weitersagen erlaubt. Nachmachen auch.

Thema: Gesellschaft, Wirtschaft, Zürich | Kommentare (0) | Autor: