Beitrags-Archiv für die Kategory 'International'

NGO-Jobs

Dienstag, 8. März 2011 8:25

Immer wieder beschliessen begeisterungsfähige Menschen, sich für einige Monate oder gar ein ganzes Jahr der guten Sache zu widmen. Lobenswert.

Nur wo soll man sich bewerben? Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es überhaupt? Und wo bekommt man  bei der unüberschaubaren Menge an Hilfsorganisationen einen guten Überblick über seriöse Beratung und Stellenangebote?

Verlässliche Informationen sind in der Masse an Organisationen im Internet gar nicht so einfach zu finden. Deshalb hier eine kleine, private Suchhilfe für Stellen im In- und Ausland. Bezahlt oder im Ehrenamt.

Weitere Informationen über Organisationen aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz gibt es im NGO-Handbuch. 496 Seiten mit umfangreichem Adressteil, Stichwortregister und Personenverzeichnis. Zwar hat sich der Autor dieses Werk noch nicht angeschaut. Aber wenn Greenpeace Deutschland das anpreist, wird es wohl mindestens brauchbar sein.

NGO-Handbuch (Ausgabe 2007)
ISBN: 978-3-9811689-0-7

Falls Sie etwas passendes finden, lassen Sie es mich doch wissen. Vielleicht können wir hier danach einen interessanten Gastbeitrag über Ihren Einsatz-Alltag veröffentlichen.

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Thema: Digital, Gesellschaft, International, Mensch | Kommentare (0) | Autor:

Im Gleichschritt

Montag, 7. März 2011 9:08

Gleichschritt ist dem Individualisten ein Gräuel. Und trotzdem. Der hier hat was.

Spätestens ab Minute 1.50

httpv://www.youtube.com/watch?v=Afpc_EcohcY

Man würde sich diese Disziplin am Bahnhof wünschen.

Thema: Digital, International | Kommentare (0) | Autor:

Nono in Japan

Sonntag, 29. August 2010 21:22

Ein Land zwischen Tradition und Moderne. Zwischen Kalligraphie und Manga. Zwischen Meditation und Karaoke. Muss ich sehen. Irgendwann. Bis dahin schaue ich mir Bilder an. Von Nono geknipst. Die verbringt gerade einige Wochen in Japan. Zunächst in Kyoto. Später dann für eine Weile in Tokyo. Und hat mir vor der Abreise viele schöne Bilder versprochen.

[cincopa 10741140]

Mehr Bilder von Nono in Japan gibt es auf ihrem temporären Blog Nono in Japan.

Thema: Gesellschaft, International, Kunst | Kommentare (0) | Autor:

Fashion Victims

Mittwoch, 11. August 2010 20:02

Wohin man auch schaut, aus praktisch jedem Schaufenster schreien gerade wieder bunte, laute, und fröhliche Schilder um die Wette.

«SALE»

Als rudimetär frankophoner finde ich diesen Hinweis erfrischend ehrlich. Kann man doch das lohnende Textilgeschäft auf den Schultern asiatischer Arbeiterinnen durchaus als «schmutzig» bezeichnen – nicht nur während Ausverkaufszeiten.

Doch so einfach ist schmutzige Wäsche natürlich nicht zu erkennen. Weder das säuberlich eingenähte Etikett/Label, noch die hilfsbereite Verkäuferin wissen dem Interessierten etwas über das Elend der Textilarbeiterinnen zu berichten. Ist aber auch nicht mehr nötig.

Dank der aktuellen Kampagne der Erklärung von Bern (EvB) und der Clean Clothes Campaign (CCC) unter dem Dach der Asia Floor Wage Campaign (AFW) kann man jetzt sofort herausfinden, welche Mode unter fairen Bedingungen hergestellt wurde. Und falls vor Ort nichts derartiges dabei ist, erfährt man mit einem Fingertipp, wo sich in unmittelbarer Nähe ein Geschäft mit weisser Weste befindet.

Einfach die kostenlose iPhone-App im iTunes Store herunterladen und den Weg zu besseren Arbeitsbedingungen und existenzsichernden Löhnen für die echten Fashion Victims gehen.

Wem das zu passiv ist, der kann sich noch einige Wochen lang mit einer Protestnote direkt an fehlbare Firmen für die Rechte der ausgebeuteten Arbeiterinnen engagieren. Einfach auf die Kampagnensite surfen und bis zum 9. Oktober 2010 bei Firmen, die sich nicht an die Bezahlung des Existenzminimums gebunden fühlen, namentlich vorstellig werden.

Auf dass das Shoppen doppelt Spass macht.

Thema: Gesellschaft, International, Schweiz, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Willkommen in der neutralen Schweiz

Montag, 9. August 2010 20:44

Da sage noch einer, die Schweiz habe als Wirtschaftsstandort an Attraktivität verloren. Unsere bewährte Neutralität scheint sich bei ausländischen Firmen nach wie vor hoher Beliebtheit zu erfreuen. Von überallher strömen internationale Schwergewichte zu uns. Nur hört man in diesem auf äusserste Diskretion bedachten Land selten etwas von solchen Erfolgen.

Als sich am 21.11.2006 zum Beispiel eine international erfolgreiche israelische Firma in der Schweiz niederliess (siehe Beitrag vom 8. Juni 2010) nahm die Öffentlichkeit praktisch keine Notiz davon. Auch als am 18.03.2010 eine britische Firma einen Holding-Sitz in der friedliebenden Schweiz einrichtete, dauerte es beinahe ein halbes Jahr, bis in einer Randnotiz darüber berichtet wurde. Dabei handelt es sich auch bei diesem Unternehmen um ein global tätiges Schwergewicht.

Wie swissinfo.ch und der Tagi am 09. August 2010 berichten, unterhält die neu niedergelassene britische «in London ansässige [Firma] eine der grössten Söldnerarmeen der Welt. Schätzungsweise 20’000 Söldner sind hauptsächlich im Irak und in Afghanistan tätig – insbesondere im Dienst des US-Verteidigungsministeriums.»

Richtig gelesen: Söldner im Irak und in Afghanistan.

Welche schweizer Mizaru, Kikazaru und Iwazaru waren dafür wohl wieder zuständig? Und welcher 209-Millionen-Franken-Umsatz-Glanz in die Augen treibende Abwehrzauber entfaltete da seine blendende Wirkung?

Bin ich der Einzige, der solche Firmen in einer neutralen Demokratie irgendwie – sagen wir mal – ein bisschen unpassend findet? Oder muss man den Begriff der Neutralität erneut auf die einfachste denkbare Formel «Wir machen keine Unterschiede» herunterdampfen?

Wollen wir das? Brauchen wir das? Und vor allem, gibt es noch andere diskret arbeitende «Sicherheitsfirmen» in der Schweiz? Beziehungsweise, sollen noch weitere dazukommen?

Es scheint, als hätte ich heute zur Abwechslung einmal mehr Fragen als Antworten.

Falls Sie geschätzer Leser einen Vorschlag haben, welche Politiker man mit diesen Fragen belästigen könnte, nehme ich diesen gerne entgegen. Vielleicht richte ich dann hier ein kleines, frei zugängliches Anfrage-Formular ein. Für den Fall, dass noch andere Schweizer ein ähnlich bünzliges Neutralitätsverständnis haben wie ich.

Nachtrag 11. August

Es bewegt sich doch was. Zumindest in den Schweizer Medien. Man darf gespannt sein, ob der Bundesrat nochmal über die Bücher geht und seine Entscheidung vom Mai 2008 «dass in der Schweiz ansässige private Sicherheitsfirmen, die in ausländischen Konflikt- und Krisengebieten tätig sind, vorderhand nicht einer Registrierungs- und Bewilligungspflicht unterstellt werden.» im Sinne der Neutralität revidiert.

Dies umso mehr, als laut Tagesanzeiger für das EDA «die Ansiedlung einer privaten Sicherheitsfirma mit der Neutralität vereinbar [ist]. Die Neutralität erfordere, dass die Schweiz bei bewaffneten Konflikten keiner Kriegspartei ihr Territorium zur Verfügung stelle oder diese mit Waffen oder Truppen unterstütze. Zurzeit sei keine solche Firma in einem neutralitätsrelevanten Konflikt tätig.»

Thema: Gesellschaft, International, Politik, Schweiz, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Afghanistan 2011, ein gefährliches Experiment

Freitag, 9. Juli 2010 16:21

Bis im Sommer 2011 wollen die USA mit dem Abzug der Truppen aus Afghanistan beginnen. Auch der deutsche Aussenminister Westerwelle kündigt an, im kommenden Jahr mindestens eine Provinz an die einheimischen Sicherheitskräfte übergeben zu wollen. Dies sollte uns eigentlich alle freuen. Soldaten wie Pazifisten.

Man muss sich allerdings fragen, warum die afghanischen Sicherheitskräfte nach all den Jahren voller Rückschläge ausgerechnet jetzt in der Lage sein sollten, in Ihrem Land für Ordnung zu sorgen. Und dies nicht nur in Anbetracht der dilettantischen Ausbildung der Soldaten.

Ein Land, viele Mächte

Die Sprachprobleme dürften noch das geringste Problem sein. Man kann sich bis heute kaum darauf verlassen, dass alle in diesen neuen Truppen zu den «guten» gehören. Wer immer damit gemeint sein mag. Oder darauf, dass alle die gleiche Vorstellung von einer einheitlichen Nation und Rechtsstaat haben. Wie auch? Zu gross ist das Land. Zu verschieden die Stämme, Glaubensrichtungen, Ideologien. Und zu verworren die Geschichte und die Interessen US-legitimierter und anderer Machthaber.

Wären sich die einheimischen Machthaber einig über eine gerechte Regierungsbildung, wäre eine schwache oder instabile Armee kein grosses Problem. Schliesslich müsste diese nur gegen äussere Feinde für Schutz und Sicherheit der Bevölkerung sorgen. Vieles lässt aber darauf schliessen, dass die grösste Gefahr für die Stabilität des Landes von Innen ausgeht. Die Machtverteilung beruht nach wie vor eher auf Clan-Zugehörigkeit, Verwandtschaft, Waffengewalt und Terror, denn auf demokratischen Verhältnissen. Der Abzug der Truppen 2011 könnte einmal mehr den Rückfall in die Zeiten vor der amerikanischen Intervention bedeuten. Eine schlechte Ausbildung kann so gesehen sogar nützlich sein. Es ist aber keine gute Idee, die zukünftigen Bürgerkriegsgegner mit moderner Technik auszustatten und ohne Kontrolle zurück zu lassen.

Eine mutige Frau riskiert ihr Leben für ihr Volk

Einen Einblick in die explosive politische Situation in diesem riesigen Land bietet Malalai Joya – eine junge Frau, die sich gegen die Kriegsherren auflehnt – in ihrem Buch «Ich erhebe meine Stimme». Man fühlt sich unweigerlich an die Situation nach dem Abzug der Sowjets erinnert. Kriegsherren teilen das Land untereinander auf. Wo man sich nicht einig wird, droht oder herrscht schon Gewalt.

Bis zu einer Demokratie, wie sie den Amerikanern und ihren Verbündeten vorschwebt, wird es noch ein weiter, steiniger Weg sein. Sofern sie sich überhaupt erreichen lässt. Malalai Joya, selber Abgeordnete des ersten demokratischen Parlaments, entging mehreren Attentaten und lebt deshalb im Untergrund. Man kann für das Afghanische Volk nur hoffen, dass die Situation vor Ort sich bis 2011 komplett verändert.

Mein Buchtipp für jeden, der sich für dieses Land aus dem Blickwinkel einer Frau aus dem Volk interessiert:

«Ich erhebe meine Stimme – Eine Frau kämpft gegen den Krieg in Afghanistan» von Malalai Joya.

ISBN 978-3-492-05277-1

Interessantes Videomaterial über Malalai und ihr Wirken gibt es auch auf youtube.

Thema: Buchtipps, International, Politik | Kommentare (0) | Autor:

Fragen zur Libyen-Affäre

Sonntag, 20. Juni 2010 21:36

Am 15. Juli 2008 nahm die Genfer Polizei den Sohn des libyschen Staatschefs Hannibal Ghadhafi wegen des Verdachts der Misshandlung zweier Hausangestellter vorübergehend fest. Kurz darauf wurden die beiden Schweizer Rachid Hamdani und der Landeschef von ABB Max Göldi in Libyen verhaftet. Der Beginn eines zähen Seilziehens

Was steckt hinter dem Bückling?

Zwei Jahre lang wurde in der Folge munter persönliche Eitelkeiten auf beiden Seiten mit politischen und wirtschaftlichen Fragen vermischt. Viel wurde in den Medien und am Stammtisch über die Hintergründe spekuliert.

Ob der Einsatz der Genfer Polizei in dieser Härte gerechtfertigt war, lässt sich ohne Untersuchung wohl nicht abschliessend beantworten. Dass die Veröffentlichung der Polizeifotos in der «Tribune de Genève» zumindest nicht sehr Klug und Wasser auf die Mühlen der Libyschen Regierung war, darüber brauchen wir nicht weiter zu diskutieren.

Aber müssen deshalb gleich zwei unserer Bundesräte persönlich vorstellig werden und sich bei dieser Gelegenheit für die Behandlung entschuldigen?

Ghadhafi und die Geheimdienste

Als man aus Tripolis vernahm, die Schweiz plane eine militärische Befreiungsaktion, sah dies die Öffentlichkeit höhnisch als weiteren Hinweis auf den Wahn des libyschen Herrschers. Doch wie man inzwischen weiss, war sein Geheimdienst besser informiert, als die Schweizer Bevölkerung. Und wie es scheint, auch besser als die Mehrheit des Bundesrates.

Wobei man spätestens seit der Tinner-Affäre mindestens ahnen kann, dass auch die Schweiz im geheimen weit aktiver ist, als man annehmen möchte. Und dass der Bundesrat der Bevölkerung nicht immer alles freiwillig auf die Nase. bindet

Zwei unbeantwortete Fragen

Nachdem nun auch Max Göldi wieder zuhause ist, finden scheibchenweise neue Informationen den Weg an die Öffentlichkeit. Mindestens ein weiterer Schweizer soll sich in die Schweizer Botschaft gerettet und dank den Bemühungen des EDA schliesslich ein libysches Ausreisevisum erhalten und Libyen Ende Oktober 2008 verlassen haben. Dies, während weitere Schweizer offenbar komplett unbehelligt blieben.

Da mich bei einem Konflikt immer auch die Ursachen interessieren, beschäftigen mich seit der Verhaftung zwei Fragen, die in der Folge der Entwicklungen der Krise untergingen.

1. Warum wurden ausgerechnet Rachid Hamdani und Max Göldi zurückgehalten?

Sollte die Antwort «Weil die beiden leider wirklich kein gültiges Visum hatten» lauten, ergibt sich daraus die nächste Frage.

2. Wie kommt es, dass zumindest im Fall von Max Göldi sein Arbeitgeber, ein international tätiger Konzern mit 117.000 Mitarbeitenden in rund 100 Ländern, nicht in der Lage ist, gültige Visa für seine Mitarbeiter zu besorgen?

Die ABB äussert sich am 14. Juni 2010 auf Ihrer Homepage offenbar zu genau diesen Fragen folgendermassen «Dies muss vor dem Hintergrund diplomatischer Spannungen zwischen Libyen und der Schweiz gesehen werden.» und weiter «trat er [Max Göldi] eine Gefängnisstrafe für ein angebliches Vergehen gegen die Visa-Bestimmungen an.»

Falls dies der Fall ist, stellt sich erneut die Frage «Warum ausgerechnet Göldi?»

Man darf auf den weiteren Verlauf der Geschichte gespannt sein.

Thema: International, Politik, Schweiz | Kommentare (0) | Autor:

Vuvuzela – Ohrstöpsel oder Filter

Montag, 14. Juni 2010 10:05

Das Tröten mit der Vuvuzela scheint ziemlich viel Spass zu bereiten. Wären da nicht all die anderen zwei, drei Fussballfans, die das auch so sehen.

Kaum pfeift der Schiedsrichter das erste Spiel an, stört sich die fussballbegeisterte Welt ausserhalb Afrikas auch schon am monotonen Gebrumm. Die Kommunikation zwischen Trainer und Spielern sei unmöglich. Die Spielgestaltung erschwert. Und die Moderatoren seien schlecht zu verstehen. Es kommt, wie es kommen muss: Allgemeine Aufregung bis hin zur Forderung nach einem Tröt-Verbot.

Dabei gibt es wie fast für jedes Problemchen eine Lösung. Zumindest für die Sofakicker. Und dank Internet muss man nicht mal weit suchen. Die Surfpoeten stellen auf Ihrer Homepage eine Anleitung für einen offenbar tauglichen Vuvuzela-Filter zur Verfügung. Glaubt man den Tonproben, wird damit ziemlich viel Gebrumm herausgefiltert. Vielleicht brauchen Sie aber ein bisschen Geduld. Der Server scheint hin und wieder überlastet zu sein.

Ich schau die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™ natürlich weiterhin ohne Filter. Ist doch irgendwie liver als mit.

Drum: Tröööt Schwiiz

Thema: International, Schweiz | Kommentare (0) | Autor:

Meine Daten sind deine Daten

Dienstag, 18. Mai 2010 16:56

Seit Monaten gerät Google mit seinen Diensten immer wieder in die Schlagzeilen. Das ist gut so. Die Diskussion über die Sammelwut privater Firmen muss geführt werden. Genauso wie diejenige, über die vielfältigen Schnüffeleien und Datenbanken öffentlicher Institutionen. Aber eine Gefahr für die eigenen Daten geht auch von jedem einzelnen aus.

Wie ernst nehmen Sie es persönlich mit Ihrer Privatsphäre?

Wissen Sie, welche Spuren Sie täglich im www freiwillig hinterlassen? Allein schon mit diesem Besuch auf meinem Blog offenbaren Sie mir mehr, als Ihnen wahrscheinlich bewusst ist.

Als Inhaber dieses Blogs verfüge ich wie jeder andere Homepagebetreiber über eine Besucherstatistik. Schon während Sie dies hier lesen, kann ich Ihren ungefähren Standort anhand Ihrer IP-Adresse lokalisieren. Sollten Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz über das Netzwerk Ihres Arbeitgebers ins Internet begeben, kann es sogar sein, dass Ihre IP auch Angaben über Ihren Arbeitgeber preisgibt. Ich erfahre ohne weitere Recherche, für wen Sie arbeiten. Und damit auch, ob Sie während der Arbeitszeit privat surfen. Über NetIP oder Dein-IP-Check können Sie das selber ausprobieren.

Ihre aktuellen Angaben:

Lade IP-Informationen

Für sich genommen sagen diese Informationen natürlich noch nicht viel aus. Aber beim täglichen Surfen überlassen Sie Ihre Daten nicht nur mir. Jede Webadresse die Sie besuchen, sammelt unzählige Datensätze.

Und jetzt wird’s interessant.

Viele Betreiber von Homepages, Foren etc stellen ihre Statistiken der Öffentlichkeit frei zur Verfügung. Mit einer beliebigen Suchmaschine lassen sich die erhaltenen Daten mit wenig Aufwand mit solchen aus dem Internet verknüpfen. Und damit kann man eine ganze Menge anfangen.

Ein Beispiel: Sie diskutieren in einem Forum unter dem Pseudonym ABC über ein beliebiges Thema. Erstens weiss ich jetzt, was Sie privat so beschäftigt. Und da ich auch weiss, dass sich niemand gerne viele Pseudonyme merkt, finde ich mit einer einfachen Websuche nach diesem Pseudonym vermutlich noch weitere Beiträge von Ihnen. Es kann aber auch sein, dass Sie sich über die gleiche IP-Adresse auf einer anderen Plattform mit Ihrem richtigen Namen zu Wort gemeldet haben. Schon kann ich Ihren Namen dem Pseudonym zuordnen.

Nicht auszudenken, was ein Profi aus diesen Daten macht.

Bedenkt man, was ich als Laie schon alles herausfinden kann, kann man sich vorstellen, wozu jemand mit Zugang zu speziellen Tools in der Lage sein muss. Denn neben der eingangs erwähnten IP-Adresse verraten Sie auch welches Computersystem Sie verwenden. Samt Angabe über die aktuelle Version, Spracheinstellung, den verwendeten Browser und sogar die Bildschirmauflösung und Farbtiefe Ihres Monitors. Das kann von Interesse sein, wenn jemand Ihren Computer mit Viren, Trojanern etc angreifen will.

Wie viel genau Sie von sich preisgeben, können Sie mit dem Anonymitäts-Test auf der Homepage der Uni Dresden herausfinden. Und wie angreifbar Ihr Computer ist, (auf «Continue to Symantec Security Check» klicken und am besten erst nach dem Lesen probieren: Blogfenster kann durch den Test geschlossen werden) mit dem Security-Check von Symantec. Zudem gibt es Seiten, die Ihrem Computer schon rein durch den Besuch Schaden zufügen können. Falls Sie eine Seite ansurfen wollen, von deren Sicherheit Sie nicht ganz überzeugt sind, können Sie über Safeweb herausfinden, ob die Website schon als gefährlich bekannt ist.

Die Gefahr kann aber auch aus unvermuteter Richtung kommen.

Wer sich – selbst aus reiner Neugier – die falschen Seiten anschaut , kann schnell ins Visier staatlicher Stellen geraten. Dafür muss man nicht an Verschwörungstheorien glauben. Laut Spiegel Online so geschehen in England, wo ein 22jähriger Student und ein Uni-Mitarbeiter wegen einer Doktorarbeit unter Terrorverdacht gerieten und festgenommen wurden. Ihr Verbrechen: Sie hatten auf der Website des US-Justizministeriums ein Trainingshandbuch der Qaida heruntergeladen.

Anonymität kann also angebracht sein.

Natürlich kann man darauf bestehen, dass man nichts zu verbergen hat. Wer trotzdem nicht alles von sich zeigen will, erhält mit dem kostenlosen Anonymisierungsdienst Jap/JonDonym der Uni Regensburg und Dresden eine gute Möglichkeit, die eigene IP-Adresse einigermassen gut zu schützen. Mehrere IP-Adressen werden dort auf einem Server gemixt und mit einer neuen IP auf Reisen geschickt. Das ist etwas langsamer als der normale Zugriff aufs Internet. Aber wenn man bei einzelnen Seiten keine Adresse hinterlassen will, eine gute Alternative. Etwas mehr über die Privatsphäre im www erfahren Sie ebenfalls auf der Seite der Uni Dresden.

Lassen Sie sich jetzt aber nicht die Freude am Internet verderben. Jeder hinterlässt Spuren. Man sollte es sich nur bewusst sein.

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Thema: Bildungslücken, Digital, International | Kommentare (0) | Autor:

Initiative für Aktionäre – Nachtrag

Freitag, 16. April 2010 9:49

Schön, dass auch andere nicht jede Form von Geschäft akzeptieren wollen.

Habe gerade entdeckt, dass die Erklärung von Bern (EvB) auf ihrer neuen Kampagnensite über achtzehn Fälle berichtet, in denen die Grossbanken UBS und Credit Suisse in Menschenrechtsverletzungen verwickelt sind.

Die Jungs und Mädels von EvB auf der Kampagnenwebsite:

«Die Erklärung von Bern (EvB) untersuchte die finanziellen Verbindungen der Schweizer Grossbanken Credit Suisse (CS) und UBS zu Unternehmen, die in Kontroversen um gravierende Menschenrechtsverletzungen verwickelt sind. Die hier aufgeführten Fallbeispiele zeigen, wie das Leben der lokalen Bevölkerung, von Arbeiterinnen und Aktivisten, durch Umsiedlungen, Vertreibungen oder Konflikte um Wasser und Land bedroht ist.»

Und fordern von den beiden Banken die Menschenrechte zu respektieren.

Ein Blick lohnt sich.

Thema: Gesellschaft, International, Politik, Schweiz | Kommentare (0) | Autor: