Beiträge vom August, 2011

Vorsicht: Zeitreise

Mittwoch, 31. August 2011 18:15

Hallo?

Hallo hallo, c’est toi Simone?

Oui, c’est moi.

Bonjour Simone. Ici René, René, ton cousin de Genève.

Ah salut René, ça va?

Merci, et toi?

Très bien merci.

Falls Sie gerade nur Gare de Lion verstanden haben: Für praktisch jeden Deutschschweizer Schüler war dies der erste französische Dialog, den er auswendig lernen musste. Und den jeder Ex-Schüler auch nach Jahren mindestens noch teilweise auswendig kennt.

Thema: Schweiz, Worte | Kommentare (0) | Autor:

Lieblingszitat des Tages – Umweltschutz

Dienstag, 30. August 2011 8:35

«Dank der Wirtschaft ist die Schweiz auf gutem Wege, die klimapolitischen Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll einzuhalten.»

«Facts der Wirtschaft» von Economiesuisse.

Thema: Politik, Wirtschaft, Zitate | Kommentare (0) | Autor:

Frage des Tages – Sprachkompetenz

Montag, 29. August 2011 10:29

Setzen Politiker Sprache bewusst irreführend ein? Oder entgehen ihnen die sprachlich feinen aber inhaltlich oft enormen Unterschiede tatsächlich? Und welche der beiden Möglichkeiten ist schlimmer?

Diese und ähnliche Fragen stellt sich der sprach-, politik- und gesellschaftsinteressierte Schreiber immer wieder.

Aktuellen Anlass gibt der SVP-Generalsekretär Martin Baltisser. In seiner Erklärung zu einer umstrittenen SVP-Anzeige sieht er zwischen dem Satz im Plural «Kosovaren schlitzen Schweizer auf!» und jenem im Singular «Kosovare schlitzt Schweizer auf!» inhaltlich keinen Unterschied. Schliesslich waren ja zwei Kosovaren am Tatort.

Ein durchaus interessanter Einblick. Abgesehen davon, dass ganz nebenbei ein Zuschauer zum Täter gemacht wird, entsteht durch die sprachlichen Gleichsetzung von «Kosovare» und «Kosovaren» aus einer einzelnen Person – ob gewollt oder nicht – das Bild eines ganzen Volkes. Denn der Plural unterscheidet anders als Herr Baltisser nicht zwischen «zwei» und «mehrere bis unendlich».

Ein kurzer Dreisatz zur Erklärung

Wenn 1) gemäss Martin Baltisser zwischen einem und zwei Kosovaren kein Unterschied besteht (1K = K plural) und 2) der Plural die Mehrzahl nicht als Zahl definiert (K plural = 2K bis ∞K) dann ergibt sich daraus 3) 1K = 2K bis ∞K

In anderen Worten: Es besteht kein Unterschied zwischen einem, zwei und unendlich vielen Kosovaren. Da sollte es uns nicht wundern, wenn auch der einfache Bürger von einer Person auf ein ganzes Volk schliesst.

Unklar bleibt, ob diese Folgerung von Herrn Baltisser so gewollt ist oder nicht. Deshalb hier zwei kleine Hinweise für zweiteren Fall:

  1. Sprache ist immer auch Interpretationssache. Je kürzer ein Satz, desto präziser sollte der ehrliche Schreiber jedes einzelne Wort wählen. (Und desto genauer sollte sich der Leser über die Hintergründe informieren.)
  2. Eins ist nie gleich zwei.

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Thema: Fragen, Gesellschaft, Politik | Kommentare (0) | Autor:

Lust auf ein Spielchen?

Freitag, 26. August 2011 13:01

Na dann los.

Pong, Pacman, Asteroids, Breakout, Tic Tac Toe, Pinball, F1 und einige andere Spielchen mehr warten bereits auf ::guimp:: world’s smallest website.

Nicht neu. Aber die Idee samt Umsetzung gefällt auch nach Jahren noch. Auch wenn das ganze früher in des Autors jüngeren Augen irgendwie grösser schien.

Thema: Digital, Kunst | Kommentare (0) | Autor:

Umweltschützer-Image als Schutz gegen Klimaschutzgesetze

Mittwoch, 24. August 2011 11:43

Die Schweizer Wirtschaft ist eine begeisterte Umweltschützerin. Selbstlos. Aufopfernd. Altruistisch.

Diesen Eindruck könnte man erhalten, wenn man sich den hauseigenen Beitrag «Top Leistungsausweis der Wirtschaft bei Klimaschutz und Stromsparen» des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse zu Gemüte führt. Beinahe möchte man diesen vorbildlichen Männern mit einem «Bravo, gut gemacht, Jungs» wohlwollend auf die breiten Schultern klopfen. «Euch muss wirklich keiner erklären, warum die Verringerung des CO2-Ausstosses auch in der Schweiz wichtig ist.»

Dieses Bild einer verantwortungsvollen Vorzeigewirtschaft ist natürlich bewusst rosig gezeichnet. Man zeigt, dass man – ganz gewissenhaftes Mitglied unserer Gesellschaft – keine Gesetze braucht, um sich für den Schutz unserer Erde einzusetzen.

Wie freiwillig diese wortreich inszenierte «Freiwillige Zielvereinbarung» zum Wohle unserer Umwelt tatsächlich ist, lässt sich auf der Seite der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) nachlesen. Diese von Economiesuisse hoch gelobte Organisation wendet sich auf ihrer Hompage direkt an Firmen. Und lockt dort mit etwas weniger selbstlosen – dafür ehrlicheren – Klimaschutz-Vorteilen.

Unter «Vorteile auf einen Blick» steht da zum Beispiel

  • Befreiung von der CO2-Abgabe
  • Senken der Energiekosten
  • Befreiung von kantonalen Vorschriften
  • Günstiger Strom beziehen
  • Einnahmen aus dem Verkauf zusätzlicher CO2-Reduktionen

Nicht zu vergessen

  • Image-Vorteile bei Kunden und in der Öffentlichkeit

Und diese lassen sich – womit wir wieder beim anfänglich erwähnten guten Eindruck sind – auch wunderbar für den Kampf gegen neue Gesetze einsetzen.

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Thema: Gesellschaft, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Das kleine Einmaleins für grosse Krisen

Montag, 22. August 2011 10:29

Für den einfachen Bürger ist es nicht immer einfach, die komplexe Welt der Wirtschaft zu durchschauen. Vor allem in Krisenzeiten. Oder verstehen Sie die aktuellen, mannigfaltigen Lösungsvorschläge gegen die Eurokrise und Frankenstärke? Samt der Berechnungsgrundlage für die geforderten milliardenschweren Ausgaben oder Investitionen?

Natürlich könnten auch wir Laien sämtliche Möglichkeiten bis zum bitteren Ende durchrechnen. Doch selbst mit einem besseren Online-Rechner hätte sich die Krise wohl schon vor unserem ersten Zwischenresultat in Wohlgefallen aufgelöst.

Wir müssen schneller rechnen lernen – und einfacher –, wollen wir bei der nächsten Krise selbst brauchbare Vorschläge wie die unserer Politiker, Ökonomen und Wirtschaftsführer erarbeiten.

Eine Möglichkeit dazu bietet der Milchmädchenrechner aus dem Antipreneur-Shop.

Noch nie war es so einfach, dermassen elegant mit endlos ungefähren Zahlenreihen zu jonglieren. Und bei Euro-Franken-Parität muss das auf Euro / Dollar / Yen ausgelegte Gerät nicht einmal auf Franken umgerüstet werden. Was dann allerdings die Forderung, den Franken zu schwächen, schwächen würde.

Aber dafür kann man dann mit dem neuen Rechner neue einleuchtende Ideen erarbeiten.

Thema: International, Werbung, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Frage des Tages – Rückgrat

Freitag, 19. August 2011 15:45

Darf man von einem erwachsenen Mann erwarten, dass er sich am Ort eines persönlichen Ausrutschers mindestens erklärt, statt diesen – hinter einem «Fehler 404 – Seite nicht gefunden!» versteckt – auszusitzen?

Thema: Fragen, Gesellschaft, Politik | Kommentare (0) | Autor:

Reparieren statt wegwerfen (Elektronik)

Mittwoch, 17. August 2011 17:53

Der Egal-Wo-Kundendienst-Standardsatz: «Das lohnt sich nicht. Die Reparatur wäre teurer als ein neues Gerät. Kaufen Sie doch lieber gleich das neue Modell.» nervt noch immer. (Hat sich bisher niemand auf den Aufruf an Programmierer gemeldet.)

Die «Stelle» ist also noch zu haben.

Bis sich daran etwas geändert hat wollen wir uns aber nicht einfach unserem Kundendienst-Bittsteller-Schicksal ergeben. Drum sei an dieser Stelle zumindest für Freunde der Elektronik auf einen kleinen Reparaturbetrieb in Zürich 4 hingewiesen. Keine Ahnung, wie gut die Jungs sind. Aber der Text auf deren HP klingt schonmal nett:

«Wir machen alte und altgediente Verstärker wieder ganz, restaurieren und modifizieren liebevoll antike Synthesizer, supporten und flicken Notebooks von Apple bis Zenith und wenn’s gewünscht ist, kümmern wir uns um Ihren 70er Jahre Radiowecker. Grundsätzlich haben wir wenig Hemmungen, uns mit kaputten Geräteexistenzen abzugeben; allerdings muss die Bereitschaft des Kunden da sein, für die Reparatur einen angemessenen Betrag zu zahlen. So kann es sein, dass ein Neugerät eigentlich billiger ist (da wir nicht mit pakistanischer Kinderarbeit konkurrieren können); dafür haben Sie etwas in die Umwelt investiert (und haben z.B. Ihren Lieblingstuner wieder, der so gut zum HiFi-Turm gepasst hat). Und das Beste: wenn wir’s nicht reparieren können, bezahlen Sie auch nix (ausser nach Absprache für teure Ersatzteile).»

Klingt doch nach einem fairen Angebot. Also nix wie hin mit der alten Was-Auch-Immer-Elektronik.

Und nein, die Jungs wissen nichts von der Ehre, hier verewigt zu sein. Der Autor verdient mit diesem Hinweis nichts.
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Thema: Gesellschaft, Ideen, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Ein Gedanke für Spekulanten aller Couleur

Mittwoch, 17. August 2011 15:05

«Die Kunst nutzbringenden Handelns liegt nicht in der richtigen Vorhersage der Entwicklung von bis zur unkenntlicheit abstrahierter Kurskurven, sondern darin, die dahinter liegende Realität zu erkennen und dem schnellen Profit auf Kosten unbeteiligter Dritter zu widerstehen.»

Patrick

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Thema: Gesellschaft, Wirtschaft, Zitate | Kommentare (0) | Autor:

Wer hat’s verboten?

Montag, 15. August 2011 17:31

Skandal, Skandal. Der nach Jahren erste Schweizer Tatort «Wunschdenken» musste vor seiner Ausstrahlung neu geschnitten werden. Mutmasslich, weil (Skandal, Skandal) eine Figur zu sehr an einen holzgeschnittenen SVP-Politiker erinnere. Munkelt es. Mit dem Verdacht, dass die SVP (Skandal, Skandal) direkt beim Schweizer Fernsehen angeklopft habe.

Und während man so darüber nachdenkt, ob eine Partei tatsächlich so viel Macht über die Medien haben könnte, muss man – gleich nach der Google-Suche nach einem Vergleich der im Fernsehen ausgestrahlten und der herausgeschnittenen Szene  – darüber nachdenken, ob eine Partei tatsächlich so viel Macht über die Medien haben könnte.

Verwirrt? Der Autor auch. Aber erst nach einem Klick auf die Links zu den Zeitungsberichten.

Tagesanzeiger

Hhhhmm

Berner Zeitung

Hhhmmm, hmmmmm

Basler Zeitung

Ähm.. Hmmmm

Thuner Tagblatt

Hmmmm, ähh, ja

Ziemlich leer das alles. Wie es kommt? Keine Ahnung. Davon werden wir wohl erst in der Tagesschau Hauptausgabe hören. Es sei denn (Skandal, Skandal)…

Thema: Digital, Politik, Schweiz | Kommentare (0) | Autor: