Beiträge vom Mai, 2011

Die jährlich wiederkehrende Höflichkeitsfalle

Montag, 30. Mai 2011 15:24

Kaum fliegen die Pollen, schnuddert es wieder genüsslich bis verklemmt von überall her «HATSCHI». Und beinahe gleichzeitig ruft es freundlich bis mitleidig «Gesundheit», «GESUNDHEIT» oder «Gesundheit». Es ist die Zeit der Pein. Meiner Pein.

Wissen schützt vor Schelte nicht

Nicht, dass ich unter Heuschnupfen leiden würde. Aber ich weiss etwas, was du nicht weisst. Und deshalb werde ich in der Heuschnupfenzeit angepöbelt und ausgegrenzt. Unterschwellig bis eindeutig. Dies, obwohl ich überhaupt nichts mache oder sage. Schlimmer noch: Genau deshalb, weil ich nichts sage. Einzig, weil ich höflich bin.

Sobald es irgendwo niest, ziehe ich den Kopf ein, halte so lange wie möglich die Luft an, schweige eisern und versuche, den Nieser elegant zu übergehen. Selbst wenn man mich von direkt gegenüber anniest. Ich ignoriere. Stoisch. Peinlich berührt. Und in leidiger Erwartung der Reaktionen der über mein dreistes Schweigen ebenso peinlich berührten «Gesundheit», «GESUNDHEIT» oder «Gesundheit» rufenden Umwelt.

Man spürt es beinahe körperlich: «Keine Kinderstube der Herr, was?» Tuschel, tuschel. «Sollte wohl mal mit der pollenresistenten Nase im Knigge stöbern.» Was der Unhöfliche natürlich längst tat. Und was unter anderem der Grund für das sture Schweigen ist. Denn wie sagt Knigge zum Guten Benehmen in Sachen Niesen ganz richtig?

«Muss man selbst, oder aber eine andere Person in einem Raum niesen, ignoriert man dies als einen unerheblichen Zwischenfall. Dieser sollte nicht durch ein schallendes <Gesundheit!> zu einem Drama gesundheitlichen Verfalls verfremdet werden.»

Eben. Und nichts neues übrigens. So heisst es schon seit Jahren. Nützt aber natürlich nichts, wenn die naserümpfende Umwelt nichts davon weiss und wissen will. Will sagen, diese auch noch darauf hinzuweisen, sollte man tunlichst unterlassen. «Auch noch frech werden, der Herr Besserwisser?»

Was also tun? Entweder wie ein richtiger Mann weiter schweigen und dadurch indirekt sein nicht gesellschaftskonformes Benehmen öffentlich eingestehen. Oder aber – mein Favorit – in die Offensive gehen und beim Niesenden auch noch seine Rechte einfordern. Wieder Knigge:

«Ein kurzes <Entschuldigung> ist durchaus angebracht, denn nicht selten zuckt der Eine oder Andere durch das laute <Hatschi> erschrocken zusammen.»

Also dann.

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Thema: Bildungslücken, Gesellschaft, Mensch | Kommentare (0) | Autor:

Günstige Websites mit Beratung

Sonntag, 29. Mai 2011 12:33

Immer wieder werde ich von kleinen Firmen und Selbständigen in der Startphase angefragt, ob ich nicht eine professionelle Firmen-Website gestalten könnte. Natürlich am besten morgen schon online. Und günstig, da für eine so kleine Firma wenig Aufwand zu erwarten sei.

Beratung tut Not

Bei den Erstgesprächen zeigt sich dann jeweils schnell, dass nur vage – bis falsche – Vorstellungen von Umfang und Aufwand für die eigene Homepage bestehen. Aus geglaubten zwei bis drei Seiten werden im Gespräch schnell bis zu 25 Seiten und mehr. Ein Bild da, eine Grafik dort, schon hat man auf jeder Seite ein Bild. Ein Gästebuch wäre auch noch schön. Ausserdem sollte man den Inhalt jederzeit selber bearbeiten können. Und ja, natürlich sollte die eigene Seite bei allen wichtigen Suchmaschinen ganz oben erscheinen.

Entsprechend blass werden dann die Gesichter nach der Berechnung des dafür benötigten Stundenaufwandes zu einem hypothetischen aber mehr als günstigen Stundenansatz. Schliesslich liest man ja in diversen Inseraten von «professionellen Homepages ab 200 Franken».

Gemeinsam zu einem bezahlbaren Webauftritt

Eines vorweg. Wirklich professionelle Seiten für wenige hundert Franken gibt es nicht. Für dieses Geld gibt es bestenfalls so etwas wie eine optisch gut gemachte Visitenkarte im Netz. Im schlechtesten Fall eine lieblos gebastelte Standardsite auf Basis von Gratis-Templates. Ohne Beratung und ohne Support nach Bezahlung.

Aber da ich immer gerne helfe – möglichst ohne dabei die eigenen Kosten zu vergessen – habe ich mir einen Weg zur preiswerten Homepage für Kleinstfirmen mit schmalem Portmonnee einfallen lassen. Die Idee dahinter heisst: Konzentration auf das Wesentliche und aktive Mitarbeit des Kunden. Ein Versuch, Qualität und Preis unter einen Hut zu bringen.

Statt ein Gesamtpaket aus Beratung, Idee, Konzept, Design, Text und Programmierung zu verkaufen, heisst die Devise Arbeitsteilung. Denn wo ein Kunde etwas selber liefern kann, werden Kosten eingespart. Und wo an Stelle eines komplett neu kreierten Designs vorgefertigte Designs den Bedürfnissen des Kunden angepasst werden, wird es nochmal günstiger.

Wie und in welcher Form diese Zusammenarbeit erfolgt, hängt natürlich von den Talenten und Erfahrungen ab. Aber überfordert wird dabei niemand. Das A und O einer solchen Zusammenarbeit ist die gründliche und begleitende Beratung.

Schritt für Schritt zur eigenen Homepage

Vor der möglichen Zusammenarbeit steht ein erstes Gespräch. In diesem werden die Wünsche und Vorstellungen konkretisiert. Sind diese geklärt, werden die Themen und die Anzahl Seiten definiert und das Design ausgesucht.

Um für alle Beteiligten möglichst einfach zu bleiben, stehen einige von mir gefertigte, statische Website-Designs in verschiedenen Farben zur Auswahl. Mit fünf, sechs Seiten für einfach zu erklärende Angebote. Mit bis zu über 20 Seiten / Unterseiten für etwas ausführlichere Beschreibungen.

Ein vorgefertigtes Design in Grau. Die Farbe kann frei gewählt werden.

Jede dieser Seiten bietet Platz für eine maximale Anzahl an Buchstaben und Zahlen. Das macht das Schreiben für den ungeübten Schreiber zwar etwas schwieriger, hilft aber auch, den Besucher der Website nicht mit irrelevanten Informationen zu überfluten. Ausserdem kann ich als Texter im Notfall auch ein bisschen zur Seite stehen.

Sind alle Texte zusammengetragen, werden sie in das Design eingepflegt und dieses für Suchmaschinen optimiert, bevor alles auf den Server hochgeladen und damit für die ganze Welt abrufbar wird.

Für weitere Informationen stehe ich bei Interesse jederzeit per Kontaktformular zur Verfügung.

Thema: Digital, Werbung, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Maulwürfe

Sonntag, 22. Mai 2011 8:21

Auch in der Schweiz kennt man mit Maulwurfhügeln bedeckte Äcker.

© by thinkpunk, 21. Mai 2011

Thema: Bildungslücken, Fotos, Schweiz, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Frage des Tages – Demokratie

Samstag, 21. Mai 2011 9:54

Welche politischen Extremisten aller Parteien sind gefährlicher für die Demokratie?

  • Diejenigen, die ihren eigenen Unsinn glauben.
  • Diejenigen, die ihre Lügen bewusst einsetzen.

Und wie erkennt man den Unterschied?

Thema: Fragen, Gesellschaft, Politik | Kommentare (0) | Autor:

Frage des Tages – Arbeitsanreiz

Dienstag, 17. Mai 2011 18:00

Ohne jetzt selber schon eine fundierte Meinung zum bedingungslosen Grundeinkommen zu haben: Muss man aus dem folgenden Zitat auf der Seite des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes schliessen, dass sich dessen Mitglieder ausschliesslich durch finanzielle Anreize zur Arbeit bewegen lassen?

«Arbeitsanreiz würde fehlen»

«Auch der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) vertritt klar die Meinung, dass die Einführung eines so gennannten [sic] bedingungslosen Grundeinkommens abzulehnen ist. Zum einen wäre ein solches nicht finanzierbar, zum anderen entfiele – aufgrund der geforderten Bedingungslosigkeit – der Anreiz, einer Arbeit bzw. Erwerbstätigkeit nachzugehen und schliesslich folgte es dem abzulehnenden Giesskannenprinzip.»

Oder ist das so ein «Ich nicht, die anderen schon»-Ding?

Einfach mal so gefragt.

Thema: Fragen, Gesellschaft, Politik, Schweiz, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Beeindruckende 3D fürs iPhone

Montag, 9. Mai 2011 9:53

Spielerei oder Zukunftstechnologie? Keine Ahnung. Ist aber auf jeden Fall ziemlich beeindruckend, wenn das iPhone oder iPad mit Programmen wie der Gratis-App iDesktop VR plötzlich Tiefe bekommt.

Zunächst nur Spielerei

httpv://www.youtube.com/watch?v=7saRtCUgbNI&feature=related

Vielleicht aber doch Zukunftstechnik

httpv://www.youtube.com/watch?v=Jd3-eiid-Uw&feature=fvwrel

Thema: Digital | Kommentare (0) | Autor:

Arbeitsmarkt April 2011

Freitag, 6. Mai 2011 14:47

Die neuen Arbeitslosenzahlen des SECO sind da. Und wie fast immer in den vorangegangenen Monaten, lassen sie den einen oder anderen Nicht-Rechner noch optimistischer in die Zukunft schauen.

Nichts neues aus Bundesbern

Die positiven Meldungen aus der SECO Pressedokumentation klingen heute so: Ende April 2011 waren 11’457 Arbeitslose weniger bei den RAV eingeschrieben, als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank damit von 3,4% im März 2011 auf 3,1% im Berichtsmonat. Das ist der tiefste Wert seit Jahren. Was aber wie im März erwähnt in erster Linie mit den bis zu 16.000 Ausgesteuerten zu tun haben dürfte.

Weiter heisst es: Gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 35’122 Personen (-22,1%). Nicht schlecht. Satte 22,1 Prozent. Was jedoch wie im Februar besprochen unter anderem mit den überdurchschnittlich hohen Arbeitslosenzahlen Anfang 2010 zu tun hat.

An dieser Stelle sei mir eine kurze Randnotiz erlaubt. Wäre die offizielle Arbeitslosenzahl seit letztem Monat unverändert geblieben, hätte sie sich gegenüber dem Vorjahresmonat dennoch um 23.665 Personen verringert. Das wäre dann immerhin noch ein beachtliches Minus von 14,9%. Oder anders ausgedrückt: Hätten sich im April 2011 23.665 Menschen – also ein dickes, reales Plus von 17,5% im Vergleich zum März 2011 – neu bei den RAV angemeldet, wäre die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vorjahresmonat rechnerisch stabil geblieben.

Aber was sehen meine müden Augen?

Für einmal gibt es auch erfreuliches zu berichten. In der offiziellen Zusammenfassung werden die positiven Zahlen ein wenig relativiert: «Neben konjunkturellen und saisonalen Komponenten wirkten sich im April zusätzlich auch Effekte aus dem Inkrafttreten der AVIG-Revision aus. Wir schätzen den Effekt der Änderungen im Arbeitslosenversicherungsgesetz auf den Arbeitslosenbestand im April auf rund 4‘500 Personen.»

Da steht doch tatsächlich – wenn auch etwas verschleiert – an prominenter Stelle ein Wort zu den Ausgesteuerten im offiziellen SECO-Dokument. Immerhin. Ein Anfang ist gemacht.

Noch ein Wunder?

Erfreuliches geschieht auch im Online-Blätterwald. Einige Journalisten haben bemerkt, dass die Pressedokumentation weit mehr Informationen hergibt, als die kurze und damit ungenaue Zusammenfassung. Plötzlich erscheinen die Ausgesteuerten auch in der Berichterstattung einiger Medien im Rampenlicht.

Wobei die Änderung des Blickwinkels auch aus anderen Gründen erfolgen könnte. So verspricht beispielsweise die Schlagzeile «Statistik-Trick drückt Arbeitslosenquote» (nach der zweiten Aktualisierung des Textes nun «Leistungskürzung drückt Arbeitslosenquote») mehr Skandälchen. Und damit mehr Traffic.

Doch dazu demnächst mehr.

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Thema: Arbeitsmarkt, Gesellschaft, Politik, Schweiz | Kommentare (0) | Autor:

Weisheiten – Über Gratisinformationen

Freitag, 6. Mai 2011 13:36

«Für <all you can eat> muss der Körper zahlen. Für <all you can read> der Geist.»

Frank Schirrmacher über Gratisinformationen im Web.

Thema: Digital, Gesellschaft, Weisheiten | Kommentare (0) | Autor:

Der moralisch überlegene Westen

Montag, 2. Mai 2011 19:07

Montag, 2. Mai 2011

Ein Mann berichtet, dass ein anderer Mann durch einem Kopfschuss getötet wurde.
Und die Welt jubelt, als hätte ihr Lieblingsverein eine Meisterschaft gewonnen.

Thema: Gesellschaft, International, Mensch | Kommentare (0) | Autor: