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Das kleine Einmaleins für grosse Krisen

Montag, 22. August 2011 10:29

Für den einfachen Bürger ist es nicht immer einfach, die komplexe Welt der Wirtschaft zu durchschauen. Vor allem in Krisenzeiten. Oder verstehen Sie die aktuellen, mannigfaltigen Lösungsvorschläge gegen die Eurokrise und Frankenstärke? Samt der Berechnungsgrundlage für die geforderten milliardenschweren Ausgaben oder Investitionen?

Natürlich könnten auch wir Laien sämtliche Möglichkeiten bis zum bitteren Ende durchrechnen. Doch selbst mit einem besseren Online-Rechner hätte sich die Krise wohl schon vor unserem ersten Zwischenresultat in Wohlgefallen aufgelöst.

Wir müssen schneller rechnen lernen – und einfacher –, wollen wir bei der nächsten Krise selbst brauchbare Vorschläge wie die unserer Politiker, Ökonomen und Wirtschaftsführer erarbeiten.

Eine Möglichkeit dazu bietet der Milchmädchenrechner aus dem Antipreneur-Shop.

Noch nie war es so einfach, dermassen elegant mit endlos ungefähren Zahlenreihen zu jonglieren. Und bei Euro-Franken-Parität muss das auf Euro / Dollar / Yen ausgelegte Gerät nicht einmal auf Franken umgerüstet werden. Was dann allerdings die Forderung, den Franken zu schwächen, schwächen würde.

Aber dafür kann man dann mit dem neuen Rechner neue einleuchtende Ideen erarbeiten.

Thema: International, Werbung, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Weisheiten – Über Transparenz

Mittwoch, 22. Dezember 2010 15:43

«Sonnenlicht ist das beste Desinfektionsmittel.»

Amerikanischer Verfassungsrichter Louis Brandeis, gefunden in «Nudge»

Thema: Politik, Weisheiten, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Lieblingszitat des Tages – Lingua Franca

Freitag, 26. November 2010 10:01

«german-speaking Business Analyst – OTC derivatives (Festanstellung)»

Stellenangebot in Zürich auf einer Schweizer Plattform

Thema: Wirtschaft, Zitate | Kommentare (0) | Autor:

Alles muss raus

Donnerstag, 11. November 2010 18:07

Thema: Fotos, Schweiz, Wirtschaft, Zürich | Kommentare (0) | Autor:

Völkchen hör die Signale

Montag, 18. Oktober 2010 19:48

Immer wenn eine weltweite Krise den Erdball erschüttert und den zufrieden schlummernden Bürger kurzzeitig aus seinem friedlichen Nickerchen reisst, bricht für eingefleischte Vertreter unterschiedlichster Ideologien die lange ersehnte Jetzt-machen-wir-es-richtig-Zeit an.

Man beeilt sich allerecken, dem verunsicherten Bürger längst begraben geglaubte Feindbilder der eigenen Weltsicht einzukloppen. Denn wenn der Ideologe eines über die Psyche des Bürgers weiss, dann, dass dieser sich – kurz brummend – allzu schnell in sein neues Schicksal einmummelt. Also hopp, Knüppel aus dem Sack.

Heuschrecken und Raubtier-Kapitalisten

Da meine fundierte Meinung über ausländer- und menschenfeindliche Problemlösungsansätze aus der dort-wo-der-Daumen-links-ist Ecke inzwischen hinreichend bekannt sein dürfte, richte ich heute mal ein persönliches und gutgemeintes Wörtchen an unsere Aktivisten aus dem Farbspektrum von 650-750 Nanometer Wellenlänge.

Ich stimme euch zu: Niemandem steht ein Gehalt (oder Boni, oder wie man die geschickte Umgehung von Regeln auch gestaltet haben mag) in Höhe von mehreren Millionen Batzen zu. Und natürlich sollten wir es nicht einfach hinnehmen, wenn selbsternannte Brains jede gerade noch so legale aber für die Gemeinschaft schädliche Möglichkeit für die Gewinnmaximierung nutzen und mit der Hilfe unzähliger Pinkys die Weltherrschaft anstreben.

Man beachte jedoch: Die angeprangerten Bösewichte setzen mit ihrem Tun nur konsequent die innerhalb unseres Wirtschaftssystems an sie gestellten Anforderungen um. Maximaler Gewinn für den Konzern.

Der Souverän sind wir – L’Économie c’est moi

Die durch egoistische Gene, Testosteron oder was auch immer verursachte Jagd nach Gewinn und Macht mag zugegebenermassen unschöne, bisweilen unethische Begleiterscheinungen haben. Doch wo echte demokratische Gegenkräfte am Werk sind, wird das labile Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen immer wieder aufs neue hergestellt.

Heikel wird es erst, wo marktwirtschaftliche Theorien auch die Politik bestimmen. Wenn Wirtschaftsvertreter, die für gewöhnlich nach weniger Staat rufen, vorgeben, die Interessen der Gesellschaft besser als diese selber vertreten zu können und zu diesem Zweck einen Abstecher in die Rolle des staatsliebenden Politikers machen.

Und schwupps – schon sind wir ohne Knüppelschwingerei beim eigentlichen Problem.

Drum trenne, was sich ewig widerspricht

Der politischen Macht der Wirtschaftvertreter und deren Lobbyisten muss die (unvermummte) Stirn geboten werden, da sind wir uns einig. Aber es bringt nichts, wenn ihr es im Politplanschbecken einfach den marktwirtschaftlichen Poolpinklern gleichtut und zurückpinkelt. Auch wenn es wohlig warm sein mag. Die kennen nichts, wechseln kurzzeitig in ihr anderes, sauberes Becken und kehren nach einigen Litern Kaffee gutgelaunt wieder zurück.

Es nützt auch nichts, gegen «die da oben» zu poltern, nachdem wir es zugelassen haben, dass «die da oben» aus der Wirtschaft auch «die da oben» in der Politik wurden. Schlussendlich poltert ihr damit auch gegen «die da oben» euch selber. Man weiss ja schon gar nicht mehr, welcher Teufel vor wichtigen Wahlen und Abstimmungen welche Advokaten frisst.

Kein Wunder macht der Bürger seit Jahren zwischen «denen da oben» aus Wirtschaft und« denen da oben» aus Politik keinen Unterschied mehr. Und «die da oben machen», wie man so hört «sowieso was sie wollen.»

Der Demokratie neues Leben einhauchen

Solange der Souverän sich eher mit dem eingedeutschten lateinischen Begriff identifiziert als mit der Gesellschaft, wird er diesen nicht mehr zur Urne bewegen. Dann ist komplett Essig mit direkter Demokratie.

Dabei bräuchte es gar nicht viel, den solcherart verschnupften Patienten weg vom Essigwickel zu den notwendigen, aber vielleicht schmerzhafteren Therapien zu bewegen. Er muss nur Risiken und Nebenwirkungen im Kleingedruckten richtig einordnen können. Und dafür sollte er wissen, wer Arzt und wer Pharmakonzern ist.

Oder um es ohne Schlenker durch die Verpackungsbeilage zu sagen: Die Politik muss wieder zu einem echten, erkennbaren Gegenpol zur Wirtschaft werden.

Yin und Yang

Keine Sorge lieber Leser ausserhalb der linken Sphäre. Das soll keinesfalls die Einführung des Kommunismus, Sozialismus, der Planwirtschaft oder anderer Geister vergangener Zeiten bedeutet. Es geht nur um eine einfache, aber strikte Trennung der Vertreter von gesamtgesellschaftlichen und wirtschaftlichen Interessen. Um gemeinsam einen starken und gleichzeitig sozialen Staat zu pflegen.

Eine solche Zweiteilung wird natürlich nicht ohne ein Umdenken stattfinden können, weil damit auch eine Neubewertung unserer Werte einher gehen muss. Wie viel ist uns beispielsweise die Arbeit für unser aller Wohl wert? Sind wir bereit, Politiker auf jeder Ebene für ihren Einsatz wie in der Wirtschaft zu bezahlen?

Sicher ist, ein Politiker, der sich ausschliesslich für die Gesellschaft einsetzt und sich nicht von der Wirtschaft abhängig macht, braucht auch sein täglich Brötchen. Allerdings – und das könnte den einen oder anderen, der schon den Taschenrechner hervorgekramt hat, wieder beruhigen – es dürften aus zwei einfachen Gründen eher kleinere Brötchen sein.

1. Wer viel verdienen will und sich zwischen Politik und Wirtschaft entscheiden muss, wählt die Wirtschaft. Das ist gut so. Denn die Wirtschaft braucht ja gerade diejenigen, denen der Profit das wichtigste Kriterium für ihren Arbeitseinsatz ist.

2. Wer sich für die Politik als Betätigungsfeld entscheidet, braucht kein dickes Konto. Wie man heute schon sieht, sind unzählige Idealisten bereit, sich für wenig Geld, wenn nicht gar im Ehrenamt, für die Gesellschaft einzusetzen. Die Bezahlung für einen solchen Politiker soll sogar möglichst niedrig gehalten werden, um nicht die Falschen anzuziehen.

Dies gilt im Übrigen auch für Bundesräte. Die könnte man dann (in diesem Fall würde ich sogar meine Meinung ändern) auch gleich durch das Volk wählen lassen.

Nicht überzeugt?

Zu einem solchen Modell des Ausgleichs gibt es natürlich noch unzählige weitere Gedanken und Begründungen.

Wenn Sie, lieber Leser Lust auf ein tiefer gehendes Gespräch haben, ich bin dabei. Am liebsten von Angesicht zu Angesicht. Egal ob es Sie eher zur Wirtschaft oder zur Gesellschaft ziehen würde.

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Die Bank als Gotteshaus

Mittwoch, 2. Juni 2010 9:59

Seit Beginn der Finanzkrise wird in den spärlichen Stellungnahmen der Führungsspitzen stets betont, dass im eigenen Finanzhaus jedes Geschäft unter streng rationalen Gesichtspunkten und Prüfung sämtlicher verfügbaren Daten getätigt wurde und wird. Von Akteuren im hochkomplexen Finanzsektor sollte man auch nichts anderes erwarten, als rationales Denken und Handeln.

Die Vorstellung, dass Mitarbeiter solcher Finanzinstitute sich in organisierten Bibelgruppen zum «Gebetskreis in einem Sitzungszimmer [treffen], um für aktuelle Probleme der Firma, des Management sowie von Mitarbeitern zu beten» dürfte denn auch manch einen mehr als nur nachdenklich stimmen.

Was ist davon zu halten, wenn in einer vorbereiteten Checkliste für die Gründung eines Firmen-Gebetskreises «Weil ich mich von Gott gerufen weiss» oder «Weil ich mir wünsche, dass Kollegen zum Glauben finden» als Motivationsgründe aufgelistet werden? Welche Konsequenzen hat dieser forcierte Einzug des Glaubens in die Finanzwelt und für die Verantwortlichkeit des Einzelnen, wenn letztlich alles Gottes Wille ist?

Jeder soll in einer freien Gesellschaft seinen Glauben ausüben können. Aber die Frage, ob ein Finanzhaus der richtige Ort für das Gebet zu einem handelnden Gott ist, muss erlaubt sein. Vor allem, wenn das betreffende Institut als systemrelevant eingestuft und dadurch im Notfall durch eine Staatsintervention – also letztlich durch die Gesellschaft – geschützt wird.

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Initiative für Aktionäre – Nachtrag

Freitag, 16. April 2010 9:49

Schön, dass auch andere nicht jede Form von Geschäft akzeptieren wollen.

Habe gerade entdeckt, dass die Erklärung von Bern (EvB) auf ihrer neuen Kampagnensite über achtzehn Fälle berichtet, in denen die Grossbanken UBS und Credit Suisse in Menschenrechtsverletzungen verwickelt sind.

Die Jungs und Mädels von EvB auf der Kampagnenwebsite:

«Die Erklärung von Bern (EvB) untersuchte die finanziellen Verbindungen der Schweizer Grossbanken Credit Suisse (CS) und UBS zu Unternehmen, die in Kontroversen um gravierende Menschenrechtsverletzungen verwickelt sind. Die hier aufgeführten Fallbeispiele zeigen, wie das Leben der lokalen Bevölkerung, von Arbeiterinnen und Aktivisten, durch Umsiedlungen, Vertreibungen oder Konflikte um Wasser und Land bedroht ist.»

Und fordern von den beiden Banken die Menschenrechte zu respektieren.

Ein Blick lohnt sich.

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Eine Initiative für Aktionäre

Montag, 12. April 2010 17:14

Die Minder-Initiative scheint Politiker von links bis rechts schwer zu bewegen. Und der einfache Bürger jubelt. Warum eigentlich? Was bringt die Initiative dem aktienfreien Bürger? Und was haben firmeninterne Gehalts- und Boni-Regelungen mit Politik und Gesellschaft zu tun?

Wenig bis nichts.

Es ist nicht Aufgabe des Staates, für den Schutz des Privateigentums von Aktionären zu sorgen. Noch weniger – konsequent weiter gedacht – für die Vermehrung von privatem Vermögen. Die Forderung an die Politik ist absurd.

Man stelle sich vor, ein freiwilliger Sozius eines Amok-Rasers fordert die gesetzliche Verankerung für das Recht auf einen Airbag auf der Beifahrerseite. Schliesslich hat er ja für den privaten, halsbrecherischen Adrenalinschub bezahlt. Und die Polizei soll die Einhaltung der neuen Sicherheitsvorschriften überwachen. Nicht jedoch die Beachtung der Geschwindigkeitsbegrenzungen und Verkehrsregeln. Auch die unzähligen unschuldigen Opfer der täglichen Raserei im Strassengraben sind zu ignorieren. Albern? Nicht mehr als die Forderung an die Politik.

Politik ist kein Instrument für Aktionäre.

Aufgabe der Politik ist es, die Gesellschaft (nicht Aktien-Gesellschaft) zu schützen. Und zwar vor den Rasern und ihren Beifahrern. Sprich, vor den grotesken Auswüchsen der Gewinnansprüche von Topmanagern UND Aktionären.

Der Manager soll verdienen, was er verdient. Der Aktionär mit seinem Vermögen machen können, was er will. Es sei denn, sie schädigen damit – direkt oder indirekt – unschuldige Dritte. Deshalb wird es Zeit, sich mit den Konsequenzen des praktisch ungezügelten Marktes auseinanderzusetzen.

Den Konsequenzen für unbeteiligte Bürger, Arbeitnehmer und KMU weltweit, die seit Jahren auch ohne Zockerambitionen die fremde Zeche bezahlen müssen.

Nachtrag>>

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Boni-Banker

Dienstag, 23. März 2010 8:00

Da können sich Herr und Frau Schweizer aber wieder mal aufregen. „Wie kommt so ein Banker dazu, so hohe Boni einzustreichen?“.

Nun, es ist sein Beruf. Schliesslich erwartet jeder – vom grossen Investor bis zum kleinen Aktionär und Sparbuchsparer – dass sich seine Investition, sein Guthaben spürbar vermehrt. Wenn es denn geht, bitteschön, verdoppelt. Und wer diese Gier des Kleinbürgers befriedigen soll, sollte dessen Wunsch nach immer höheren Profiten aus eigener Erfahrung kennen. Deshalb geht es nicht ohne Wahnsinns-Boni.

Ein Beispiel: Suche ich ein Kindermädchen, achte ich bei der Bewerberin auf ihren spontanen Umgang mit meinen Kleinen. Nur wenn sie auch in unbeobachteten Momenten mit den Kindern spielt und sie aus reiner Zuneigung herzt wie ihre eigenen, wird sie meine Mary Poppins werden. Nicht anders sollte es bei der Auswahl eines Spitzenmanagers zugehen.

Mein Spitzenmann holt für mein Unternehmen nur das Maximum heraus, wenn es sich auch für ihn persönlich auszahlt. Man stelle sich nur mal einen Banker vor, der keinerlei Interesse an persönlichem Reichtum hat. Sprich, je höher die Boni-Forderung, desto massiver sein Verlangen, desto besser für meine Firma – sofern diese eine Bank ist.

Ärgerlich wird es, wenn man nichts mit dieser Profitmaximierung am Hut hat und am ende doch bezahlt. Und ich spreche jetzt nicht von den Steuergeldern nach dem Crash. Ein Finanzinstitut schafft keine Werte. Nicht wie der Handwerker, der aus Rohmaterial unter Einsatz seiner Zeit und seiner Erfahrung ein höherwertiges Produkt schafft. Wo in der Finanzbranche Geld gewonnen wird, wird es an anderer Stelle verloren. Allzu oft von denen, die nicht aktiv an diesem Spiel teilnehmen.

Firmen werden aufgekauft, übernommen, aufgeteilt, neu strukturiert, wieder verkauft oder aufgelöst. Arbeitnehmer werden entlassen. Je nach Strategie und Gewinnaussicht. Man denke nur an die perverse Logik des Aktienhandels, wo ein angekündigter Abbau des Personals den Aktienwert erhöht. Schön für den Aktionär. Schlecht für den Ex-Arbeitnehmer.

Die aktuelle Boni-Diskussion geht am eigentlichen Thema vorbei. Das Problem ist nicht der Teil des Gewinns, welcher dem gewinnorientierten Bank-Aktionär durch Boni-Zahlungen entgeht. Dieser hat sich ja persönlich für die Anlage entschieden. Das Problem hoher Boni ist vielmehr die Anziehungskraft, die sie auf Manager ausüben. Auf Manager, die für ihren persönlichen Profit von Ihren Händlern immer gefährlichere und undurchsichtigere Geschäftsmöglichkeiten und -praktiken verlangen. Mit fremdem Geld und auf Kosten der Wirtschaft im Allgemeinen.

Da wird auch keine Abzockerinitiative helfen.

Was wir brauchen, ist eine Diskussion darüber, wie zerstörerisch ein Geschäft sein darf.

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