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Lieblingszitat des Tages – Aussteuerung

Dienstag, 8. Februar 2011 20:21

«In der Tat dürften etwa 16’000 Personen von der Revision des Arbeitslosen-Versicherungs-Gesetzes betroffen sein. Das heisst, sie könnten am 1. April ihre Ansprüche verlieren. Die Arbeitslosenkassen haben jetzt diese Personen informiert im Januar, damit sie alles daran setzen, vor dem 1. April eine Stelle zu finden. Vielen sollte das gelingen, zumal etwa 30 bis 40 Prozent dieser Betroffenen Jugendliche sind. Wir hoffen also, dass es nicht zu so vielen Aussteuerungen kommt.»

Serge Gaillard, Direktor für Arbeit Seco am 8. Februar 2011 in der Tagesschau.

Thema: Politik, Schweiz, Wirtschaft, Zitate | Kommentare (0) | Autor:

Arbeitsmarkt Januar 2011

Dienstag, 8. Februar 2011 10:53

Das SECO vermeldet gerade wieder mal Gutes: Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist stabil.

Ole Ole.

Gemäss den Erhebungen waren «Ende Januar 2011 148’784 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben» Nur «148 mehr als im Vormonat.» Die Arbeitslosenquote verharrte also bei 3,8% im Berichtsmonat. Ein Grund zum Feiern.

Auch die Zeitungen frohlocken: Der Arbeitsmarkt bleibt mit 3,8% Arbeitslosigkeit in robuster Verfassung. Wie gesagt: Ole Ole. Und wie in einem älteren Beitrag berichtet: Ohje Ohje. Denn nach wie vor werden die unangenehmeren Zahlen auf dem offiziellen SECO-Dokument auf die hinteren Seiten verbannt.

Um den Faktor 12 geschönt

«1’773 Ausgesteuerte (57% der 3110 im November Ausgesteuerten) sind nicht mehr eingeschrieben […] daher nicht erfassbar», heisst es beispielsweise auf Seite 25.

Rechnen Sie diese 1’773 also ungeniert wieder zu den nur «148 mehr» dazu. Und die in den vergangenen Monaten Herausgerechneten gleich mit. Denn diese sind nur aus der Statistik verschwunden. Besuchen können Sie die Betroffenen auf dem Sozialamt in Ihrem Dorf.

Dranbleiben

Es scheint also, die Zahlen werden auch 2011 wieder geschönt und versteckt. Und die Medienpoolschaffenden schreiben zeitsparend fleissig die Schlagzeilen der Zusammenfassung ab.

Bis sich daran etwas ändert, wird der Autor hier zu Monatsanfang selber nachrechnen.

Zum Beispiel wie heute einen Vergleich der Ausgesteuertenzahlen 2009 und 2010. Weil diese gerne mal aus der Statistik fallen. Und weil es dank der Annahme der ALV-Revision demnächst einen Schub an Ausgesteuerten geben dürfte.

Ausgesteuerte Insgesamt 09 / 10

  • Januar: 1445 / 1599
  • Februar: 1872 / 2555
  • März: 1837 / 2287
  • April: 1512 / 1765
  • Mai: 1518 / 2561
  • Juni: 1849 / 2157
  • Juli: 1648 / 1692
  • August: 1488 / 2385
  • September: 2227 / 2370
  • Oktober: 1781 / 2579
  • November: 2216 / 2534
  • Dezember: 1976 / 2104
  • Summe: 21’369 / 26’588

Ergibt ein Plus von 5219 oder +24,42% Ausgesteuerte im Jahresvergleich.

Ausgesteuerte nicht mehr erfasst 09 / 10

  • Januar: 760 / 892
  • Februar: 910 / 1344
  • März: 916 / 1188
  • April: 749 / 982
  • Mai: 788 / 1384
  • Juni: 958 / 1256
  • Juli: 952 / 1014
  • August: 844 / 1334
  • September: 1124 / 1358
  • Oktober: 949 / 1488
  • November: 1167 / 1443
  • Dezember: 1028 / 1245
  • Summe: 11’145 / 14’928

Ergibt ein Plus von 3783 oder + 33,94% nicht mehr erfasster Ausgesteuerter im Jahresvergleich.

Wollen wir den Vergleich noch um die aktuellen Zahlen aus Januarbericht ergänzen?

  • Januar 09, 10, 11 insgesamt: 1445 / 1599 / 3110
  • Januar 09, 10, 11 nicht mehr erfasst: 760 / 892 / 1773

Als kleiner Denkanstoss, wenn wir demnächst von einem massiven Rückgang der Arbeitslosigkeit lesen. Und der eine oder andere Politiker sich für diesen «Aufschwung» vom Fussvolk ausgiebig feiern lassen wird.

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Thema: Arbeitsmarkt, Gesellschaft, Politik, Schweiz | Kommentare (0) | Autor:

Lieblingszitat des Tages – Lingua Franca

Freitag, 26. November 2010 10:01

«german-speaking Business Analyst – OTC derivatives (Festanstellung)»

Stellenangebot in Zürich auf einer Schweizer Plattform

Thema: Wirtschaft, Zitate | Kommentare (0) | Autor:

Lieblingszitat des Tages – SECO

Sonntag, 14. November 2010 19:41

«Ganz nach dem Motto „Hauptsache Arbeit“ bekämpft die Schweizerische Arbeitsmarktbehörde mit ihren Partnern die Arbeitslosigkeit.»

SECO – Direktion für Arbeit auf treffpunkt-arbeit.ch

Thema: Zitate | Kommentare (0) | Autor:

Procrastination

Freitag, 1. Oktober 2010 18:45

Dazu äussere ich mich gleich morgen.

Thema: Mensch | Kommentare (0) | Autor:

Blogger gegen Arbeitslosigkeit

Donnerstag, 30. September 2010 18:53

Über Arbeitslosigkeit lässt es sich vortrefflich schreiben. Und endlos, da sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt zwar verändert, aber nicht wirklich verbessert. Man dreht sich irgendwann im Kreis. Nicht zuletzt nach der Abstimmung zur ALV-Revision von letzter Woche.

Drum habe ich beschlossen, als Blogger selber einen bescheidenen Beitrag gegen die Arbeitslosigkeit und für Stellensuchende zu leisten.

Jeder von uns kennt in seinem erweiterten Bekanntenkreis jemanden ohne Stelle. Jemanden, der/die zwar etwas kann und auch bereit ist, die Ärmel hochzukrempeln, aber «nur» langjährige Erfahrung statt Ausbildung und Weiterbildungen anzubieten hat.

Oft Ausländer. Meistens ohne Zugang zu Netzwerken innerhalb wie ausserhalb des Internets.

Warum nicht die Reichweite des eigenen Blogs für diese Menschen zur Verfügung stellen? Kostet nicht viel Aufwand. Kann aber einiges bewirken.

Und Sie lieber Leser, können es mir gleich tun, wenn Sie selber einen Blog oder eine private Homepage betreiben. Wer weiss, wer von Ihren Lesern jemanden kennt, der jemanden kennt…

Nachmachen erlaubt. Freunden erzählen erwünscht. Auch auf Facebook. Wäre doch was, wenn auf jedem Blog ein «Blogger für Stellensuchende» zu finden wäre.

Den Anfang bei mir macht heute Mahendran, aus der Umgebung von Zürich. Weitere werden folgen.

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Thema: Arbeitsmarkt, Digital, Gesellschaft, Ideen, Mensch, Schweiz | Kommentare (2) | Autor:

Fashion Victims

Mittwoch, 11. August 2010 20:02

Wohin man auch schaut, aus praktisch jedem Schaufenster schreien gerade wieder bunte, laute, und fröhliche Schilder um die Wette.

«SALE»

Als rudimetär frankophoner finde ich diesen Hinweis erfrischend ehrlich. Kann man doch das lohnende Textilgeschäft auf den Schultern asiatischer Arbeiterinnen durchaus als «schmutzig» bezeichnen – nicht nur während Ausverkaufszeiten.

Doch so einfach ist schmutzige Wäsche natürlich nicht zu erkennen. Weder das säuberlich eingenähte Etikett/Label, noch die hilfsbereite Verkäuferin wissen dem Interessierten etwas über das Elend der Textilarbeiterinnen zu berichten. Ist aber auch nicht mehr nötig.

Dank der aktuellen Kampagne der Erklärung von Bern (EvB) und der Clean Clothes Campaign (CCC) unter dem Dach der Asia Floor Wage Campaign (AFW) kann man jetzt sofort herausfinden, welche Mode unter fairen Bedingungen hergestellt wurde. Und falls vor Ort nichts derartiges dabei ist, erfährt man mit einem Fingertipp, wo sich in unmittelbarer Nähe ein Geschäft mit weisser Weste befindet.

Einfach die kostenlose iPhone-App im iTunes Store herunterladen und den Weg zu besseren Arbeitsbedingungen und existenzsichernden Löhnen für die echten Fashion Victims gehen.

Wem das zu passiv ist, der kann sich noch einige Wochen lang mit einer Protestnote direkt an fehlbare Firmen für die Rechte der ausgebeuteten Arbeiterinnen engagieren. Einfach auf die Kampagnensite surfen und bis zum 9. Oktober 2010 bei Firmen, die sich nicht an die Bezahlung des Existenzminimums gebunden fühlen, namentlich vorstellig werden.

Auf dass das Shoppen doppelt Spass macht.

Thema: Gesellschaft, International, Schweiz, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Die Arbeitslosigkeit sinkt – statistisch

Freitag, 6. August 2010 16:13

Heute ist den Medien endlich wieder einmal etwas erfreuliches in Sachen Arbeitslosigkeit zu entnehmen. Der positive Trend der vergangenen Monate setzt sich fort, die Arbeitslosigkeit in der Schweiz ist weiter rückläufig.

2,1 Prozent weniger Arbeitslose

Tatsächlich findet sich in der zitierten Pressedokumentation des Seco vom 6. August 2010 in der Kurzübersicht zur Arbeitslosigkeit im Juli 2010 (PDF) auf Seite 4 folgende Zusammenfassung:

«Gemäss den Erhebungen des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO waren Ende Juli 2010 142’330 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben, 2’143 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank damit von 3,7% im Juni 2010 auf 3,6% im Berichtsmonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 3’034 Personen (-2,1%)[Hervorhebung durch mich]

Was will man mehr? Dieser anhaltende Aufschwung ist doch wirklich wieder mal ein Grund zur Freude. Es geht aufwärts mit der Schweiz. Der Wohlstand für alle rückt zurück in greifbare Nähe. Gleich hole ich den Champagner aus dem Keller.

Arbeitslosigkeit als statistische Definitionsfrage

Manchmal reicht allerdings ein Blick über die Kurzübersicht hinaus, um zu einem anderen Bild zu gelangen. Auf Seite 25 des eingangs zitierten Dokumentes ist unter der [Tabelle 14: Aussteuerungen aus der Arbeitslosenversicherung] folgendes zu Lesen:

«Von den im Mai ausgesteuerten Personen haben bis Ende Juli 218 Personen oder 13% eine neue Stelle gefunden. 460 Personen oder 27% sind weiterhin bei einem RAV registriert und bleiben damit als arbeitslos oder stellensuchend erfasst. Sie haben die Möglichkeit, weiterhin von den Dienstleistungen der RAV und den angebotenen arbeitsmarktlichen Massnahmen zu profitieren. 1’014 Ausgesteuerte (60%) sind nicht mehr eingeschrieben (ein späterer Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt oder der Rückzug davon sind daher nicht erfassbar)» [Hervorhebung durch mich]

Die herausgerechneten Ausgesteuerten

Schauen wir uns also einmal die EVD/SECO-Zahlen (jeweils Seite 25) der nicht mehr erfassten Ausgesteuerten an:

  • Juli 2010: 1’014 Ausgesteuerte (60%)
  • Juni 2010: 1’256 Ausgesteuerte (58%)
  • Mai 2010: 1’384 Ausgesteuerte (54%)
  • April 2010: 982 Ausgesteuerte (56%)
  • März 2010: 1‘188 Ausgesteuerte (52%)
  • Februar 2010: 1‘344 Ausgesteuerte (53%)
  • Januar 2010: 892 Ausgesteuerte (56%)
  • Dezember 2009: 1‘028 Ausgesteuerte (52%)
  • November 2009: 1‘167 Ausgesteuerte (53%)
  • Oktober 2009: 949 Ausgesteuerte (53%)
  • September 2009: 1‘124 Ausgesteuerte (50%)
  • August 2009: 844 Ausgesteuerte (57%)

Das ergibt seit Juli 2009 zusammengerechnet ein Plus von 13.172 nicht mehr erfasster Arbeitsloser, im Gegensatz zu dem vom Staatssekretariat für Wirtschaft genannten Minus von 3034 (erfassten) Arbeitslosen. Netto also ein sattes Plus von insgesamt 10.138 Arbeitslosen in einem einzigen Jahr. Das sieht schon nicht mehr ganz so rosig aus.

Mag sein, dass von diesen Langzeitarbeitslosen einige wenige eine Stelle gefunden haben. Aber selbst dann ist die Zahl noch zu hoch, um von einem Rückgang der Arbeitslosigkeit sprechen zu können. Erst recht, wenn man bedenkt, dass man für eine unverfälschte Zahl der Erwerbslosen die Ausgesteuerten der Vorjahre dazuzählen müsste, da Langzeitarbeitslose oft längere Zeit von der Sozialhilfe abhängig bleiben.

Anstatt alles in Butter gibt’s heute also doch eher Pustekuchen. Und wie die Grafik oben links zeigt, ist noch dazu der Anteil der Langzeitarbeitslosen am Total der Arbeitslosen in den vergangenen Monaten stark angestiegen.

Ein dickes Hmmmmm betreffend 4. Teilrevision der ALV

Mit der Annahme der 4. Teilrevision der ALV dürfte sich dieser Trend in Zukunft noch verstärken. Wie dem «Factsheet: Die wichtigsten Änderungen» (PDF) zur bevorstehenden Abstimmung über die Revision des Arbeitslosenversicherungsgesetzes zu entnehmen ist, soll ein Teil der Einsparungen durch das noch frühere Abschieben der Langzeitarbeitslosen in die Sozialhilfe erreicht werden.

Falls Sie sich demnächst also konkrete Gedanken über das Für und Wider der 4. Teilrevision machen, sollten Sie diese Zahlen mindestens im Hinterkopf behalten. Ein schnellerer Abstieg in die Sozialhilfe verbessert vielleicht die Statistik. Den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt erleichtert der soziale Abstieg nicht.

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Thema: Arbeitsmarkt, Gesellschaft, Politik, Schweiz, Wirtschaft | Kommentare (0) | Autor:

Ein neues Projekt für soziales Engagement

Sonntag, 18. Juli 2010 14:36

Die Schweizer scheinen trotz Finanz- und Wirtschaftskrise ein grosses Herz und Geld für gute Taten übrig zu haben. Allein nach dem verheerenden Erdbeben auf Haiti 2010 hat die Bevölkerung 51,3 Mio. Franken für die Betroffenen gespendet. Ich bin sicher, viele der grosszügigen Spender würden sich auch ehrenamtlich für sinnvolle Projekte von Schweizer Hilfswerken einsetzen.

Die Idee eines «bezahlten Ehrenamtes»

Natürlich hat nicht jeder neben seinem Beruf die Zeit, sich längerfristig zu engagieren. Dies kann sich aber schlagartig ändern, wenn man die Arbeit verliert und es sich durch die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt abzeichnet, dass die Arbeitssuche etwas länger dauern könnte.

Warum in einer solchen Ausnahmezeit nicht die eigene Arbeitskraft für einen etwas tieferen Lohn zur Verfügung stellen und die Zeit mit einer Art sozialem Jahr überbrücken, statt beim Arbeitsamt anzuklopfen?

Ein geeignetes Einsatzgebiet zu finden sollte keine Schwierigkeiten bereiten. Die meisten der über 500 Hilfswerke mit ZEWO-Gütesiegel und unzählige weitere kleine gemeinnützige Vereine würden motivierte Mitarbeiter mit Handkuss nehmen. Tatkräftige Unterstützung ist immer gefragt. Und die möglichen Einsatzbereiche sind vielfältig:

Familie, Frauen, Kinder, Jugendliche, Senioren, Arbeitslosigkeit, Armut, Sozialprobleme, Sucht, Behinderung, Gesundheit, Krankheiten, Nothilfe, Humanitäre Hilfe, Katastrophenhilfe, Lebensrettung, Entwicklungszusammenarbeit, Flüchtlinge, Migration, Menschenrechte, Gefangenenfürsorge, Kultur, Bildung, Forschung, Technik, Ökologie, Umweltschutz, Sport, Freizeit.

Ein erster Versuchsballon

Im Jahr 2007, als gerade wieder über «faule Arbeitslose» und «integrationsunwillige Ausländer» hergezogen wurde, dachte ich zum ersten mal über diese Art einer Mischung aus Ehrenamt und bezahlter Arbeit nach. Für einen ersten Umsetzungsversuch sollten Erwerbslose die Möglichkeit erhalten, ihr berufliches Wissen und Talent in ein konkretes Integrationsprojekt für ausländische Mitbürger einzubringen. Ein Dienst an der Allgemeinheit bei gleichzeitigem Erwerb wertvoller Referenzen.

Blieb nur die Frage der Finanzierung. Wen könnte man um finanzielle Unterstützung bitten? Linke Gutmenschen? Rechte, die von Arbeitslosen mehr Einsatz, und von Ausländern Integration fordern? Liberale, die sich mit Investitionsfragen auskennen?

Die Wahl der politisch gut durchmischten Anfrage-Empfänger mit Vorbildfunktion lag auf der Hand: Unsere sieben Bundesräte. Also schrieb ich jeden einzelnen persönlich und als Privatperson folgendermassen (aus Datenschutzgründen gekürzt) an:

Sehr geehrte/r [Name Bundesrat]

Integration beginnt im Kleinen

Auch wenn die Politik sich um Lösungen im grossen Rahmen bemüht, findet die alltägliche Integration im Kleinen statt. Sei dies die Integration ausländischer Mitbürger in die Gesellschaft, oder die Eingliederung Arbeitsloser in den ersten Arbeitsmarkt.

Zum Beispiel hier

Ich bot den damaligen Bundesräten das oben erwähnte, in der Schweiz angesiedelte Projekt mit allen relevanten Informationen zur Unterstützung an. Das ganze beschränkt auf ein Hilfswerk, einen Kandidaten und ein Jahr.

Und das für wenig Geld

Ich bin überzeugt, die nachhaltige Integration von Erwerbslosen und Zugewanderten liegt Ihnen persönlich genauso am Herzen wie mir. Hier können Sie beides gleichzeitig mit relativ wenig Geld unterstützen.

Konkret für sage und schreibe insgesamt günstige 2.500 Franken Netto monatlich.

Und wenn Sie sich mit Ihren sechs Arbeitskollegen – die diesen Brief ebenfalls erhalten – zusammentun, wird es noch günstiger.

Für weitere Fragen stehe ich natürlich jederzeit zur Verfügung

Ich freue mich auf Ihre Antwort
und verbleibe bis dahin grüssend

Die Antworten. Man ahnt es…

Den Geschmack der Briefmarken noch auf der Zunge, erreichten mich auch schon die Antwortschreiben auf offiziellem Bundeshauspapier. Leider nicht wie gehofft von den Privatpersonen. Aber immerhin begründet.

«Ihrem Gesuch um Unterstützung können wir leider nicht entsprechen. Bundesrat Blocher erhält sehr viele derartige Anfragen, die wir aus Gründen der Gleichbehandlung alle ablehnen müssen.»
Livio Zanolari, Generalsekretariat EJPD (Blocher)

«Er [Leuenberger] bittet Sie um Verständnis dafür, dass er von einem finanziellen Beitrag an Ihr Projekt absehen möchte: Herr Leuenberger erhält Anfragen um Unterstützung in so grosser Zahl, dass er sein Engagement auf einige ausgewählte Institutionen beschränken muss.»
Francoise a Marca, Generalsekretariat GS-UVEK (Leuenberger)

«Im Auftrag der Informatuinschefinnen- (sic) und Informatrionschefs (sic) der sieben Departemente teile ich Ihnen mit, dass Ihre Bitte um finanzielle Unterstützung kein offenes Ohr gefunden hat.»
Hansruedi Moser, Sektion Information und Kommunikation, Bundeskanzlei

Ein Projekt, mehrere Gewinner

Natürlich finde ich die Projektidee trotz dieser nachvollziehbaren Absagen nach wie vor sinnvoll und umsetzungswürdig. Ein Grund, weshalb ich sie hier heute publiziere.

Zwar gibt es in der Schweiz unzählige Stiftungen, die auf Anfrage von Hilfswerken oder Privatpersonen einmalig Gelder sprechen. Einige davon vermitteln auch Arbeitslose im Rahmen eines sechsmonatigen Einsatzprogrammes an Nonprofitorganisationen. Letzteres allerdings ausschliesslich im Auftrag und auf Kosten von Arbeits- oder Sozialämtern, was mehrere Nachteile mit sich bringt.

Der Vermittelte bleibt weiterhin offiziell als arbeitslos gemeldet und die Taggelder werden voll angerechnet. Er muss sich im gleichen Umfang wie ohne Teilnahme an einem Einsatzprogramm um Arbeit bemühen. Ein bis zwei Tage in der Woche fehlt er am Arbeitsort, weil er Begleitkurse wie Bewerbungstraining oder Standortbestimmung besuchen muss. Findet er eine Stelle, muss er das Programm binnen Wochenfrist abbrechen. Zudem kostet der Einsatz die Arbeitslosenversicherung – beziehungsweise das Sozialamt und damit den Steuerzahler – eine ganze Stange Geld, weil neben dem versicherten Verdienst oder dem Existenzminimum auch die Kurse bezahlt werden müssen. Dies alles macht den Einsatz für eine eigentlich gute Sache teuer und ineffizient.

Besser als nichts, werden Sie vielleicht sagen. Aber warum soll man es nicht gleich gut machen?

Durch die direkte Unterstützung einer Person im Rahmen eines Projektjahres lassen sich gleich zwei (oder mehr) Fliegen mit einer Klappe schlagen. Hilfsorganisationen erhalten Zugang zu Mitarbeitern, die sich für ein Jahr voll auf ihre Aufgabe konzentrieren können. Es fallen keine Fehltage wegen Kursen oder Bewerbungsgesprächen an. Und es droht kein kurzfristiger Abbruch des Einsatzes.

Die Unterstützten ihrerseits können ein Jahr lang ohne Druck des Arbeitsamtes nach einer geeigneten Arbeit suchen. Sie entrichten weiterhin ihre Sozialabgaben und bleiben dadurch Arbeitslosenversichert. Zudem können sie sich wertvolle neue Fähigkeiten aneignen und Referenzen erarbeiten.

Natürlich kostet ein solches Projektjahr auch ein bisschen Geld. Aber in einem Land mit 185’300 Dollar-Millionären (Stand 2008) sollte sich dieses eigentlich auftreiben lassen.

Falls Sie, liebe Leserin und lieber Leser, sich für ein solches Projekt begeistern können, konkrete Vorschläge haben, oder sich sogar beteiligen wollen, freue ich mich über Ihre Wortmeldung. Egal ob als Privatperson, Stiftung – oder als Politiker.

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Thema: Gesellschaft, Ideen, Politik, Schweiz | Kommentare (0) | Autor:

PinUp-Kalender für Ärzte

Mittwoch, 16. Juni 2010 10:34

Man kombiniere die Interessen eines potentiellen Kunden (hier Arzt > Mann > PinUp) mit den wesentlichen Vorzügen des zu bewerbenden Produktes. Füge noch eine gute Portion Humor gepaart mit ästhetischer Schlichtheit – beziehungsweise, schlichter Ästhetik – hinzu.

Et Voilà. Gelungene Werbung

Was dabei herauskommt, zeigt die deutsche Agentur Butter mit ihrer Werbung für High-End Monitore für die hochpräzise Darstellung von Röntgenaufnahmen. Ein GiveAway für Bestandskunden und potentielle Neukunden in Form eines PinUp-Kalenders. Die Agentur bringt die Idee auf den Punkt: «EIZO überzeugt mit nackten Tatsachen. Und bei diesem Pin-Up-Kalender ist wirklich jedes Detail zu sehen.»

Sehr gelungen, wie ich finde.

Wer kein Arzt ist und deshalb keinen Kalender bekommen hat, kann sich diesen auf der Agentur-Homepage anschauen.

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